Im Dunst schon zuerkennen: die Liparischen Inseln
Italienische Köstlichkeitkeit: Bruschetta
Die Liparischen Inseln oder auch Äolischen Inseln haben mich schon seit Jahren interessiert, nachdem ich einmal einen Fernsehbericht darüber gesehen hatte. Am letzten Mittwoch habe ich – mehr als ungewöhnlich für mich – schon um halb 5 nachmittags den Fernseher angemacht, um Neues von dem Terroranschlag in Brüssel zu erfahren. Das Gerät war noch auf „Arte“ eingestellt. Und was wurde dort gerade gezeigt: Ein Film über die Liparischen Inseln. Da hat es mich endgültig erwischt! Und spontan, wie ich nun mal bin, habe ich mich entschlossen, am nächsten Tag loszufahren. Das habe ich denn auch gemacht.
Liparische Inseln – wo liegen die überhaupt? Ganz im Süden von Italien, nördlich der Insel Sizilien.
(Copyright: Von No machine-readable author provided. Norman Einstein assumed (based on copyright claims). – No machine-readable source provided. Own work assumed (based on copyright claims)., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=143459)
Doch zunächst ein wenig Mythologie über die Inseln:
„Einige griechische und römische Autoren sahen die Inseln als Sitz des mythischen Windgottes Äolus (griechisch Ἄιολος Aiolos, lateinisch Aeolus) an, weswegen sich der Name Äolische Inseln einbürgerte.
Äolus wurde von Zeus als Verwalter der Winde eingesetzt und lebte auf der Insel Aiolia. Er beherbergte Odysseus auf seinen Irrfahrten und überreichte ihm vor der Weiterfahrt einen Sack, in dem die ungünstigen Winde gebannt waren. Da die Gefährten von Odysseus, als dieser schlief, den Sack verbotenerweise öffneten, wurden sie durch schwere Stürme nach Aiolia zurückgetrieben.[5]“ Quelle: Wikipedia
Und nun etwas über die Geologie, wie ich sie auch aus Wikipedia übernommen habe:
„Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Sie tauchten in drei Phasen aus dem Meer auf und gehören zu einer Vulkankette, die sich vom Vesuv bis zum Ätna erstreckt. Zunächst entstand Filicudi, dann die Inseln Panarea, Salina und Teile von Lipari, zuletzt Alicudi. In einer zweiten Phase wurden weitere Teile dieser Inseln gebildet. In einer dritten Phase folgten Vulcano und Stromboli. Der Ursprung für den Vulkanismus der Liparischen Inseln ist die Subduktion des nördlichen Randes der afrikanischen Platte unter die apulische Platte.[2]
Heute ist der Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel der einzig ständig tätige Vulkan Europas. Der Vulkan Grande Fossa auf der Insel Vulcano ist schlummernd und nur leicht aktiv und damit sicher der gefährlichste Vulkan der Region.
Auf den Inseln befinden sich reiche Vorkommen an Schwefel, Bimsstein und Kaolin. Die Basaltröhren zeigen den vulkanischen Ursprung.“
Und jetzt – auch wieder aus Wikipedia – etwas über die Geschichte der Inseln:
„Die Liparischen Inseln sind seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. bewohnt. Sie wurden vermutlich von Sizilien aus besiedelt. Im Neolithikum hatten die Liparische Inseln große Bedeutung als Lieferant von Obsidian. Die daraus resultierenden Handelskontakte sorgten für großen Wohlstand auf den Inseln. In der Kupferzeit ließ die Bedeutung der Inseln stark nach, der Obsidianhandel ging stark zurück. Um 1800 v. Chr. entstanden auch auf den kleineren Inseln Dörfer mit ovalen Hütten. Funde mykenischer Keramik, von der die meisten Exemplare aus dem 16. und 15. Jahrhundert v. Chr. stammen, bezeugen Handelsbeziehungen mit dem östlichen Mittelmeerraum. Um 1250 v. Chr. wurden die Siedlungen auf den Liparischen Inseln zerstört – vor allem auf Lipari sind dabei Brandspuren bezeugt -, einige kleinere Inseln wurden offenbar sogar entvölkert und blieben lange unbewohnt. Die größeren Inseln siedelte Bevölkerung, deren Hinterlassenschaften sich klar von denen der früheren Kulturen unterschieden. Die Keramik und hölzerne Gebäude haben starke Parallelen auf dem Italienischen Festland.[3] Nach späterer legendärer Überlieferung ließen sich Ausonen aus Mittelitalien auf den Inseln nieder, die möglicherweise mit den Neuankömmlingen identisch sind. Daher werden die Hinterlassenschaften zwischen ca. 1250 und 850 v. Chr. in der Forschung als „Ausonisch“ bezeichnet. Der Anführer der Ausonen, König Liparos, soll der Überlieferung nach namengebend für die Inselgruppe gewesen sein.
Im 5. Jahrhundert v. Chr. kamen dorische Siedler aus Knidos und Rhodos. Die Liparischen Inseln waren zu dieser Zeit mit Syrakus verbündet und wurden deshalb von Streitmächten aus Athen angegriffen und geplündert. In den folgenden Jahrhunderten kämpften Griechen und Karthager um die Vorherrschaft. 252 v. Chr. nahmen die Römer die Inseln ein. Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurde auf Lipari die erste christliche Kirche errichtet.
416 wurden die Inseln zum Exil für den Usurpator Priscus Attalus, der hier bis zu seinem unbekannten Lebensende würdig untergebracht war.
Nach dem Zusammenbruch des römischen Reichs dienten die Liparischen Inseln als Unterschlupf für Piraten, und die Bevölkerung verarmte. Unter der Herrschaft der Araber auf Sizilien ab dem 9. Jahrhundert waren sie militärischer Vorposten der neuen Eroberer. Unter der Herrschaft der Normannen im 11. Jahrhundert blühte der Wohlstand wieder auf. Im Auftrag von Roger I. wurden auf Lipari ein Benediktinerkloster und die Kirche San Bartolomeo errichtet. Auf Salina entstanden kleine Städte.
1544 eroberte der osmanische Seefahrer Khair ad-Din Barbarossa die Liparischen Inseln und verschleppte fast die gesamte Bevölkerung Liparis in die Sklaverei. Im 17. Jahrhundert wurden die Inseln unter der Obhut der katholischen Kirche erneut besiedelt. Im 19. Jahrhundert sorgte der Handel mit Sizilien und dem italienischen Festland (Fisch, Wein, Keramik und Bimsstein) erneut für wirtschaftlichen Aufschwung, bis 1888 der Ausbruch des Vulcano vielen Inselbewohnern ihre Existenzgrundlage zerstörte. Über ein Drittel der Bevölkerung wanderte zwischen 1900 und 1950 nach Amerika und Australien aus.
Wie Ponza, Ventotene und die Tremiti-Inseln dienten auch die Liparischen Inseln während des Faschismus als bevorzugtes Deportationsziel (confino) für Tausende von Antifaschisten. Nach dem Kriegseintritt Italiens im Juni 1940 richtete das faschistische Regime 1941 am selben Standort ein Internierungslager (campo di concentramento) ein. Kurz darauf verfügte das Innenministerium die Deportation von „kommunistischen Ex-Jugoslawen“. Im November und Dezember 1941 trafen Männer und einige Frauen aus Montenegro, Dalmatien, Albanien und Slowenien auf Lipari ein. Im Dezember 1941 und im Juni 1943 war das Lager mit 383 bzw. 289 Insassen belegt. Einen Monat später wurde das Lager geschlossen.[4]
1949 bewirkte der Film Stromboli erneut Interesse an den Liparischen Inseln und der seit Mitte des 20. Jahrhunderts einsetzende Tourismus verbesserte den Wohlstand der Inselbewohner. Der Film Der Postmann verstärkte den Trend. Seit den 1990er-Jahren leben die Bewohner in erster Linie vom Tourismus und vom Erhalt der Ferienhäuser wohlhabender Norditaliener. Auf den Inseln Filicudi und Salina haben sich Persönlichkeiten aus Film, Fotografie und Literatur niedergelassen. Alicudi ist von deutschen Zuwanderern geprägt.“
Im Internet habe ich praktisch nur 1 Angebot – vom DER – gefunden, in dem eine Pauschalreise auf die Liparischen Inseln angeboten wird. Doch das Angebot beinhaltet nicht die Anreise. Es beginnt praktisch in Catania auf Sizilien bei eigener Anreise, und kosten für 1 Person bei 8 Tagen knapp unter 1.000 €.
Nun, habe ich mir gedacht, wenn Du schon die eigene Anreise organisieren muss, dann kann ich auch mit dem Auto fahren, mir noch einige nette Orte in Italien ansehen, Nonna und Nonno in Pallagorio in Kalabrien besuchen und dann auf eigene Faust auf die Inseln fahren. Es gibt nämlich keinen Flug auf die Inseln, sondern nur Fährverbindungen.
1. Etappe: Anreise nach Italien
- Tag: Gründonnerstag, den 24. 3. 2016
Nachdem ich noch ein paar Dinge zu erledigen hatte, bin ich so gegen 11:00 Uhr losgekommen. Und da am Gründonnerstag große Staus auf den Autobahnen zu erwarten sein dürften (war dann auch so), bin ich sozusagen „über die Dörfer“ gefahren. Doch das hat auch so seine Tücken, insbesondere, wenn man zur Feierabendzeit durch Braunschweig fährt: Stopp and go! Das war schon nervig. Doch man konnte sich bei einem kurzen Stopp auch die ersten Blüten und schöne Orte ansehen, die österlich geschmückt waren.
Doch irgendwann – so gegen ¼ vor 8 am Abend bin ich dann im Romantik Hotel „Dorotheenhof“ in Weimar nach über 550 km Landstraße angekommen.
Mein Abendmahl bestand aus einer Zanderterrine – die mir etwas fad vorkam – und einer gefüllten Wachtel (Bild etwas verwackelt) – bei der ich die Füllung nicht so besonders toll fand. Dazu habe ich einen weißen und einen roten Wein aus der Region Weimar getrunken, die ich sehr lecker fand. Kurz vor 23:00 Uhr lag ich dann im Bett. Kein TV und auch keinen Tagesbericht mehr.
- Tag: Karfreitag, den 25. 3. 2016
Ich habe bis ¼ vor 9 geschlafen und sitze jetzt beim Early-Morning-Tea und schreiben meinen Tagesbericht von gestern. Doch jetzt muss ich mich sputen, damit ich überhaupt noch Frühstück bekomme. Nach dem Frühstück bin ich zunächst bis nach Jena gefahren und von dort über eine landschaftlich sehr schöne Strecke nach Neustadt an der Orla, wo ich mir kurz die Altstadt angesehen habe. Da fing es schon an zu nieseln und als ich weiterfuhr, kam immer mehr Regen auf, so dass ich beschloss, nicht weiter über Landstraßen zu fahren, sondern die Autobahn wählte. Das war zwar auch kein Vergnügen, denn die Gischt der vorausfahrenden Autos war so stark, dass man höllisch aufpassen musste.
Kurz nach 3 Uhr kam ich dann in München bei meiner Tochter an, die mir leckere Scones und einen Tee zelebrierte. Danach bin ich dann zu meinem Sohn nach Gräfelfing gefahren, der abends mit seinen beiden Töchtern zum Japaner wollte, um Sushi zu essen. Ich durfte mit und es war einfach köstlich!
- Tag, Ostersamstag, der 26. 3. 2016
Ich habe mich entschieden, schon heute weiter zu fahren, damit ich es schaffen könnte, schon Dienstag oder Mittwoch in Pallagorio zu sein, ohne große Strecken auf der Autostrada zurücklegen zu müssen. Da Nils und die Kinder heute Skilaufen wollten, passte das auch in deren Zeitplan.
Auch in München stehen die ersten Bäume schon in voller Blüte.
Nachdem ich mir erst noch ein Garni-Hotel in München angesehen habe, das ich erst kürzlich in meine Liste der besten Garni-Hotels aufgenommen hatte (www.garni-hotels.info), habe ich auf ein zweites Hotel, das direkt im Zentrum liegt, jedoch verzichtet, da ich dort sicherlich nicht hätte vor dem Hotel parken können, um es mir anzusehen. Also stellte ich mein Navi auf Meran ein, wo ich ebenfalls ein neues Garni-Hotel besuchen wollte.
Da das Navi auf „Autobahnen meiden“ eingestellt war, wollte es mich natürlich durch die Vororte von München lotsen, doch ich nahm die Autobahn nach Garmisch, um etwas schneller voran zu kommen. In Wolfratshausen bog ich jedoch ab, denn ich hatte in Erinnerung, dass es dort auch ein gutes Garni-Hotel gibt, das ich kürzlich aufgenommen hatte. Leider fiel mir der Name nicht mehr ein und ich wollte auch nicht anhalten, um meinen Laptop rauszuholen. So fuhr ich halt durch den Ort in der Hoffnung, es durch Glück und Zufall zu finden. Dem war allerdings nicht so, also fuhr ich weiter.
Ich kam zunächst nach Kochel am See und fuhr von dort hoch zum Walchensee. Blick über den Walchensee. Dann ging´s weiter auf der B 11 über Wallgau und Mittenwald nach Innsbruck in Österreich.
Blick auf Innsbruck. Natürlich nahm ich nicht die Autobahn über den Brenner, sondern die Landstraße, zumal es ein wunderschönes Wetter und die Straße auch nicht überfüllt war. Hinter Sterzing bog ich nach rechts ab, um über den Jaufenpass nach Meran zu kommen. Auf meiner letzten Reise Anfang Februar dieses Jahres mit meiner Tochter Mirja kamen wir hier in dichtes Schneetreiben bei minus 2 Grad, doch heute war es total anders. Sehen Sie selbst: Es war nicht nur traumhaft schönes Wetter mit herrlicher Sicht auf die schneebedeckten Berge, sondern auf den Hängen tummelten sich die Skifahrer und genossen den über Nacht gefallenen Neuschnee – und ich die herrliche Landschaft.
Auch der spätere Blick ins Tal, als ich den Pass schon überwunden hatte, war traumhaft schön.
In Meran war schon Frühling bei 20° Celsius, was auch dazu führte, dass sich viele Menschen am Fluss versammelten und die Sonne genossen.
Ich wollte mir ja das **** Imperial Art Hotel ansehen, doch da es in einer Fußgängerzone liegt, musste ich erst in die Thermen-Garage fahren, um dann zu Fuß zum Hotel zu gehen. Somit konnte ich auch die schönen Eindrücke von Meran genießen.
Das **** Hotel „Imperial Art“ ist ein sehr schönes und nicht ganz billiges Design-Hotel Garni (das ich neu in meine Liste der besten Garni Hotels aufgenommen hatte) – das über Ostern natürlich ausgebucht war -, in dem jedes Zimmer von einem anderen Künstler gestaltet worden ist. Ich konnte mir nur 2 Zimmer ansehen, bei denen die Gäste noch nicht angereist waren, die mir sehr gut gefallen haben.
2. Etappe: Bergamo.
Mein nächster Zwischenhalt war Lana, wo ich mir auch ein neu hinzu gekommenes Garni Hotel, das „Panoramahotel Bühlerhof“ angesehen habe, das ich Anfang Februar auch schon besichtigen wollte, doch da hatte es noch geschlossen. Es ist ein wesentlich einfacheres Hotel, das zwar schön am Berg liegt, doch schon etwas in die Jahre gekommen ist.
Von dort fuhr ich weiter über den Gampen-Pass ins Trentino. Die Uhr ging langsam auf 18:00 Uhr zu und da ich es bis Bergamo heute nicht mehr schaffen würde, entschied ich mich kurzentschlossen in Malé für das ***Hotel „Bella di Bosco“, wo ich jetzt auch diesen Tagesbericht schreibe. Das Hotel war mit einer Gruppe belgischer Gäste belegt, die offenbar alle mit dem Auto und nicht mit einem Bus gekommen waren, denn der Parkplatz war voll mit belgischen Autos. Um halb 8 war gemeinsames Abendessen angesagt, an dem ich auch teilnehmen durfte (musste). Nach einem Salatbuffet gab’s als Vorspeise Pasta und Lasagne und danach noch einen Hackbraten mit Pommes, den ich nicht fotografiert habe. Es war – wie zu erwarten – kein Gourmet-Menu, doch akzeptabel.
- Tag: Ostersonntag, den 27.3. 2016
„Frohe Ostern“ wünschte ich zunächst allen meinen Lieben und da heute Nacht die Uhren auf Sommerzeit umgestellt worden sind, bin ich schon ziemlich früh aufgestanden, um meinen Bericht von gestern zu Ende zu schreiben. Jetzt ist es nach der neuen Zeit schon halb neun und die Sonne ist gerade über den Berg gekommen und strahlt mir ins Gesicht. Da werde ich mich wohl schnell unter die Dusche und dann zum Frühstück begeben, um dann nach Bergamo fahren, dass ich mir schon seit einem tollen TV-Bericht unbedingt einmal ansehen möchte. Und das habe ich dann auch realisiert.
Das *** Hotel „Bella di Bosco“ am Morgen.
Zunächst ging es über Passo Tonnale, auf dem noch ein reger Skibetrieb herrschte.
Etliche Kilometer vor Bergamo kam mir eine unendlich lange Autoschlange entgegen, die sich von Ort zu Ort vorankrochen. Zum Glück steckte ich nicht da drin, denn das wäre grausam gewesen und ich hätte mich anders entscheiden.
Ich hatte gar nicht gewusst, dass Bergamo über 100.000 Einwohner hat. Nachdem ich einen Platz in einer Tiefgarage gefunden habe, bin ich zur Altstadt gegangen und habe als erstes diesen schönen „Mandolinenbaum“ – wie ich immer dazu sage – fotografiert.
Zur Altstadt, der Citta Alto, die hoch über der Stadt liegt, führt eine „Funiculare“ also ein Fahrstuhl, vor dem unendlich vielen Menschen warteten. In dieser davorstehenden Schlange zu warten, wollte ich mir nicht antun, und so nahm ich den steilen Anstieg mit mehreren hundert Stufen in Kauf, den ich mir zutraute und es auch mit viel Gepuste geschafft habe. Bergamo Oben angekommen musste ich erst einmal Fotos von der Stadt und den Blick nach unten machen (und konnte dabei eine kleine Verschnaufpause einlegen.)
Um zu wissen, wo wir sind, zunächst einmal etwas über die Geschichte der Stadt (natürlich aus Wikipedia):
„Laut Iustinus gründeten Gallier Bergamo nach der Vertreibung der Etrusker.[2] Nach Ptolemäus gehörte die Stadt dem Volksstamm der Cenomanen,[3] Cato zufolge den Orobiern, die sie Parra nannten.[4]
Von den Römern wurde der Ort 196 v. Chr. erobert und Bergomum genannt. Er wurde Municipium und gehörte zur Tribus Voturia. Als das (West-)Römische Reich im Niedergang begriffen war, machte Attila zuerst 451 einen missglückten Einfall nach Gallien; dann wandte sich der Hunnenführer 452 nach Norditalien und eroberte und plünderte dort mehrere Städte, u. a. auch Bergamo.[5] 460 errang der weströmische Heermeister Ricimer bei Bergamo einen Sieg über die Alanen.
569 fiel Bergamo an Alboin und wurde in der Folge Residenz eines der bedeutendsten langobardischen Herzogtümer. Ende des 6. Jahrhunderts versuchte sich Herzog Gaidulf von Bergamo vergeblich vom Langobardenreich unabhängig zu machen. Er wurde 594 hingerichtet. Rothari, der letzte Herzog von Bergamo, strebte 701 den Königstitel an, wurde aber von König Aripert II. besiegt und getötet. Dieser wandelte daraufhin Bergamo in ein von der Hauptstadt Pavia abhängiges Gastaldat um. Nach der Niederlage des Langobardenkönigs Desiderius gegen den Karolingerherrscher Karl den Großen (774) geriet die Stadt unter die Herrschaft der Franken und wurde Sitz eines Grafen. Im 10. Jahrhundert waren Mitglieder des Geschlechts der Giselbertiner Grafen von Bergamo, die der Stadt wieder zu größerer Bedeutung verhalfen. Der Einfluss der Grafen sank gegen Ende des 10. Jahrhunderts und ab 904 herrschten in Bergamo prokaiserlich eingestellte Bischöfe. Deren Regierung neigte sich zu Ende, als Bischof Arnulf im Investiturstreit auf der Mailänder Synode von 1098 seines Amtes enthoben wurde. Nun einigten sich die einflussreichsten Familien, Bergamo zu einer Kommune aristokratischen Charakters zu machen.[6]
1156 begannen die Feindseligkeiten Bergamos mit der nahe gelegenen Stadt Brescia, die viele Jahre andauerten. 1167 traten die Bergamasker dem gegen Barbarossa gerichteten Lombardischen Bund italienischer Kommunen bei. 1183 wurde diese Auflehnung gegen die Italienpolitik des Kaisers im Konstanzer Frieden beigelegt und Barbarossa im nächsten Jahr bei seinem Einzug in Bergamo willkommen geheißen. Streitigkeiten zwischen verschiedenen an der Regierung beteiligten Parteien, die sich aus bedeutendsten städtischen Familien zusammensetzten, gefährdeten seit den letzten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts die kommunale Struktur Bergamos. So kam es 1206 zu einem Kampf zwischen der den Ghibellinen zuneigenden Familie der Suardi und der zu den Guelfen zählenden Sippe der Rivola. Weitere Parteikämpfe veranlassten die Bergamaskser 1230 zur Gründung der Società del popolo, die mit 200 Infanteristen erneute Zusammenstöße verhindern sollte.
1237 kämpfte Bergamo auf Seiten Kaiser Friedrichs II. in der Schlacht von Cortenuova gegen den Lombardenbund. 1261-64 folgte ein Kampf gegen das guelfische Mailand, der mit der Unterwerfung durch die Torriani endete. Diese übten damals die Signorie in Mailand aus und Filippo della Torre wurde 1264 Podestà von Bergamo. 1296 kam es zu einem Bürgerkrieg zwischen den Colleoni und den Suardi. Letztere mussten flüchten, konnten aber mit Hilfe der Mailand seit 1277 beherrschenden Familie der Visconti zurückkehren. Als König Johann von Böhmen nach Italien zog, wählten die Bergamasker ihn 1331 zum Signore, doch hatte er dieses Amt nur wenige Monate inne, da er bald Mastino II. della Scala, dem Herrn von Verona, unterlag. 1333 wurde Bergamo von Azzo Visconti längerfristig mit Mailand verbunden. Mehrmals versuchten sich aber die wichtigsten Familien Bergamos wieder unabhängig zu machen, insbesondere als Gian Galeazzo Visconti 1402 starb. Nach Vertreibung des herzoglichen Vikars wurde Roger Suardi zum Statthalter erwählt, welcher Bergamo an Pandolfo III. Malatesta verkaufte (1407), unter dessen Regierung die Stadt aufblühte.
1419 kam Bergamo an Filippo Maria Visconti, aber eine starke, mit der Republik Venedig sympathisierende Partei agitierte gegen die Herrschaft der Visconti. In den nächsten Jahren regierten abwechselnd Mailand und Venedig über Bergamo, bis die Stadt 1428 endgültig an die Lagunenmetropole fiel. Es gab später mehrmalige Eroberungen Bergamos durch die Franzosen und Spanier, bei denen den Venezianern jeweils die Rückeroberung gelang. So wurde die Stadt 1509 von Ludwig XII. eingenommen, aber schon 1516 von den Venezianern wieder gewonnen, die ab 1561 insbesondere die Oberstadt stark befestigten und die Herrschaft bis 1796 behielten.
Nach der Eroberung Oberitaliens durch Napoleon kam Bergamo 1797 im Rahmen der Auflösung der Republik Venedig im Frieden von Campo Formio zur Cisalpinischen Republik. Nach dem Sturz Napoleons war es seit 1815 österreichisch und teilte das Schicksal des lombardo-venezianischen Königreichs. Die weitere Geschichte der Stadt hängt mit dem Risorgimento zusammen, wobei Bergamo den größten Anteil an Garibaldini im sogenannten Zug der Tausend stellte. Als Teil des Königreichs Sardinien wurde sie 1859 Provinzhauptstadt des Königreiches Italien und später des neugeschaffenen italienischen Staates. Die Stadt hatte 1881 23.819, mit den Borghi 33.977 Einwohner.
Bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bestand eine Bauverordnung, die jedem Bewohner der Unterstadt den ungestörten Blick auf Bergamo Alta garantierte. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt im späten April 1945 von den Alliierten und italienischen Partisanen erobert. Papst Johannes XXIII. stammte aus der Provinz Bergamo und war Rektor im Priesterseminar in Ober-Bergamo. Noch heute gibt es in der Città Alta ein Humanistisches Gymnasium, die große Stadtbibliothek sowie die geisteswissenschaftlichen Fakultäten der 1960 gegründeten Universität Bergamo (Università degli Studi di Bergamo).“
Und weiter aus Wikipedia über die Oberstadt:
„Die Oberstadt, Città Alta (ital. città = Stadt, alta = hoch), die heute ganz unter Denkmalschutz steht, zieht sich wie ein Amphitheater an einer Anhöhe empor und ist vollständig mit einer fünf Kilometer langen Stadtmauer umgeben. Die heutigen Mauern stammen aus dem 16. Jahrhundert und beinhalten mehrere Bastionen. Das Zentrum der historischen Oberstadt ist die Piazza Vecchia, an der das mittelalterliche Rathaus Palazzo della Ragione mit dem Stadtturm Torre Civica steht.
Dahinter, auf der Piazza del Duomo, dem Domplatz, steht links der Dom von Bergamo Duomo di Bergamo, die Cattedrale di Sant’Alessandro Martire, (ursprünglich von Ant. Filarete erbaut, ab dem 15. Jahrhundert mehrfach umgebaut) mit Kuppel und klassizistischer Fassade. In der Apsis des Chores ist eine Darstellung des Martyriums des Bischofs San Giovanni von Tiepolo (1745) zu sehen. Das Chorgestühl von 1695 zeigt aufwendige Schnitzarbeiten. In der Cappella del Crocifisso an der Nordseite des Längsschiffes wird ein Kruzifix aus dem 16. Jahrhundert aufbewahrt. Sie dient als Sakramentskapelle. Vom rechten Querschiff gelangt man in die Kapelle des hl. Papstes Johannes XXIII. mit einer Bronzestatue und Reliquien des Papstes. In der Krypta unter dem Chor ruhen bischöfliche Sarkophage. Eine Gedenktafel verzeichnet 84 Bischöfe von Bergamo beginnend mit dem hl. Narnus (4. Jahrhundert) und dem hl. Viator (343–344) bis 2009.“
In der Oberstadt wimmelten Touristen und Einheimische durch die engen Gassen mit allen möglichen Shops, die natürlich geöffnet hatten (solche Tage sind Hochsaison-Shopping Tage!)
Das Rathaus auf der Piazza Vecchia.
Ich habe mir den Dom nur von außen ansehen können, denn über Mittag hat er bis 14:30 Uhr geschlossen! (irgendwann muss der Küster ja auch mal Siesta halten können! Oder?)
Der Dom von der Rückseite. und ein venezianischer Löwe als Säulenträger.
Herrliche schmale Altstadtgassen.
Eine andere Kirche, die geöffnet war (fragen Sie mich bitte nicht: welche?). Und ein herrlicher Seitenaltar.
Die Zitadelle und ihre Beschreibung:
So freischwebend habe ich diese Künstler auch noch nie gesehen! Die Piazza Vecchia mit dem freischwebenden Künstler.
Für Tortenliebhaber bestimmt ein Paradies!
Ein letzter Blick in die Unterstadt. Und dann wieder zurück über diesen recht steilen Weg.
3. Etappe: Appenin
Nach gut 2 Stunden hatte ich meine Besichtigungstour der Citta Alto beendet und machte mich auf die Weiterreise. Eigentlich wollte ich ja bis Carrara fahren, doch, wenn man keine Autobahn nehmen will, dauert es stundenlang, um über den Appenin bis an die Küste zu kommen. An Mailand führte mich mein Navi ja noch ganz gut vorbei, bis ich Piacenza erreichte, doch dann wollte es mich über die Via Emilia unbedingt bis nach Parma leiten, obgleich ich ja Richtung Süden an die Küste wollte. Erst als ich statt Carrara Portofino eingab, ging´s ab Fiorenzuchia in die Berge.
Auf dem Weg über den Appenin sah ich zahllose Schlüsselblumen am Wegesrand blühen, die mich zu einem Fotostopp veranlassten.
Gerne hätte ich mir die hoch über dem Ort thronende Burg in Castrell´Arquata angesehen, doch die Stadt war proppe voll und es gab keinen Parkplatz, so dass ich wohl oder übel weiterfahren musste. https://de.wikipedia.org/wiki/Castell%E2%80%99Arquato
Und dann ging´s los: Solche kurvenreiche Strecke habe ich lange nicht gesehen, geschweige denn befahren. Es ging links und rechts um scharve Kurven, rauf und runter und wollte und wollte kein Ende nehmen. Allerdings muss ich mich selbst und natürlich meinen Volvo V40 loben, denn wir kamen ganz flott voran. Manchmal hinderte uns ein ziemlich lahm fahrendes Auto, doch bei der nächsten Gelegenheit überholten wir es. Ein einheimischer BMW war mir im letzten Teil ziemlich auf den Fersen, doch hatte ich das Gefühl, dass er hinter jeder Kurve etwas zurückfiel. War wohl nicht ganz so kurvensicher! Ich glaube, für die ganze Strecke von Fiorenzuchia bis Chiavari habe ich mindestens 2 Stunden gebraucht, denn 50 km/h war das höchste, was man fahren konnte.
Da es schon nach 18:00 Uhr war – denn ab heute hatten wir ja Sommerzeit – und ich auch keine Lust hatte, nach der anstrengenden Serpentinenfahrt noch weiter zu fahren, suchte ich mir ein Hotel und fand auch eines, das **** Hotel „Monte Rosa“. Es war nur noch 1 einziges EZ frei (für 90 €) und die Garage war bereits belegt, so dass ich mir mühsam einen Parkplatz suchen musste. Fand ich dann auch nach langer Suche auf der Piazza Garibaldi, in der Hoffnung nicht morgen früh ein Knöllchen an der Windschutzscheibe zu finden.
Das Zimmerchen war eigentlich kein ****Sterne Zimmer, doch was nimmt man nicht alles so in Kauf, wenn man müde ist und in einer fremden Stadt ein Zimmer sucht. In die Steckdosen passte natürlich auch mein Stecker für den Laptop nicht, so dass ich nicht allzuviel machen konnte. Irgendwie hatte auch das Restaurant im Hotel geschlossen oder ich konnte es nicht finden, was irgendwie zum gesamten Hotel passte. Murphys Law!
Also bin ich in und durch die eigentlich schöne, doch etwas morbide Altstadt geschlendert – in der sich auch das Hotel befindet – und habe ein nettes Restaurant gesucht. Als ich endlich eines gefunden hatte, gab es in dieser Enotheca keinen Platz mehr für mich. Der Wirt war jedoch so nett und zeigte mir, wo ich neben der Kirche zwei nette Restaurants finden würde. Nachdem ich mir beide von außen angesehen hatte, entschied ich mich für das erste, das „Boccon Divino“.
Da mein Italienisch grausam, wenn es überhaupt vorhanden ist, und die nette Serviererin auch kein Englisch sprach, war die Bestellung etwas schwieriger, doch ich bekam schließlich mein Bier vorweg und dann zunächst ein Amuse Gueule mit geräuchertem Lachs. Danach hatte ich Spaghetti Frutti di Mare mit einem (d. h. eigentlich zwei) Glas Weißwein. Es hat mir sehr gut gemundet. Danach wollte ich noch etwas Käse statt Dessert essen, doch Käse hatten sie nicht. Daher begnügte ich mich mit einem weiteren Glas Rotwein.
Danach ging ich zurück ins Hotel und ziemlich schnell ins Bett, denn das Hotel liegt direkt neben einer Kirche und man hört in meinem primitiven „4-Sterne-Einzelzimmer“ jeden Glockenschlag, so dass ich davon ausging, morgens um 6 (Sommerzeit) durch das Gebimmel geweckt zu werden.
- Tag: Ostermontag, den 28. 3. 2016
Und so war es denn auch: 6:00 Uhr. Kirchengeläut 6 x, doch um 6:30 Uhr wurde dann wohl zur Frühmesse gebeten und es läutete öfters. Da bin ich dann auch aufgestanden, habe geduscht und bin zum Frühstück gegangen.
So gegen kurz vor 9 bin ich dann zum Garibaldi-Platz gegangen, wo ich mein Auto geparkt hatte und siehe da: Es war noch da (links vom Denkmal) und hatte keine kaputte Scheibe oder ähnliches und auch kein Knöllchen hinter dem Scheibenwischer!
Herrliche Collonaden, die man in Italien ja Galeria nennt. Gegenüber dieser Kirche befindet sich mein Restaurant von gestern Abend.
Da steht mein Auto ja noch neben dem Garibaldi-Denkmal. Nun, dann kann die Reise ja weitergehen.
Doch ich war noch gar nicht ganz aus der Stadt, als es auch schon wieder anfing zu regnen. Und das sollte fast den ganzen Tag so weitergehen. Da ich mein Navi immer noch auf „Autobahnen meiden“ gestellt hatte, leitete es mich auch brav über Landstraßen in Richtung La Spezia. Doch was soll ich sagen bzw. schreiben? Es führte mich – natürlich – über Landstraßen, doch die führten leider nicht an der Küste entlang, sondern erneut hinauf auf den Appenin mit tausenden von Kurven. Das wäre ja noch nicht ganz so schlimm gewesen, denn seit gestern kannte ich mich mit solchen Kurven ja ganz gut aus, doch außer dem Regen kam ab einer gewissen Höhe auch undurchdringlicher Nebel hinzu. Keine 30 m konnte man sehen und so kroch ich mich mehr oder weniger durch die Berge. Es war schrecklich!
Irgendwann hielt ich dann an und versuchte, mein Navi umzustellen. Doch dieses Sch..-Ding (sorry!) ist so komplex, dass es für einen alten Mann wie mich einfach zu kompliziert ist. (Ich muss dann immer an die KISS-Methode denken: „Keep it simple stupid!“, die kein Computer-Programmierer je lernen wird. Die gehen immer nach dem Motto vor: Mach es schön kompliziert, damit alle erkennen können, was für ein Genie ich bin!) Irgendwann hatte ich es dann wohl doch geschafft und kam auf die Autostrada. Da es immer noch regnete, entschied ich mich, auf der Autobahn zu bleiben und gen Süden zu düsen. Carrara könne ich mir ja auch noch auf dem Rückweg ansehen, denn im Regen ist ein Besuch in den Steinbrüchen ja auch kein Vergnügen. So beschloss ich, bis hinter Neapel zu fahren und mir evtl. Pompeji anzusehen. Ich rief Saveria an und sagte ihr, dass ich wohl nie in Pallagorio ankommen würde, wenn ich weiter auf Landstraßen fahren würde und daher die Autobahn genommen habe, um morgen bei ihr sein zu können. Doch auch Pompeji zu besuchen ist bei Regen kein Vergnügen, also schenkte ich mir diese Besichtigung für heute.
Der Vesuv versteckt sich hinter Wolken.
Jetzt sitze ich im ****Best Western Hotel „Dei Principati“in Baronissi bei Salerno für 57 € incl. Frühstück und schreibe meinen Bericht vom gestrigen und heutigen Tag, nachdem ich über 500 km über die Autostrada gefahren bin und dafür 51,70 € löhnen durfte.
Da das Restaurant in diesem Hotel heute dicht ist und es an der Bar nur einige Snacks gibt, werde ich jetzt mal versuchen, in einer nahegelegenen Pizzeria etwas zu essen zu bekommen. Das hat leider nicht geklappt, so dass ich zurück ins Hotel gegangen bin und dort in der Bar etwas Schinken und Mozzarella gegessen habe. Um 9 lag ich im Bett.
- Tag: Dienstag, den 29.3.2016
Mein Hotel am nächsten Morgen.
4. Etappe: Auf nach Kalabrien
Heute scheint sich das Wetter ja wieder beruhigt zu haben, denn beim ersten Blick aus dem Fenster sah ich auch einige blaue Flecken am Himmel und die Berge waren größtenteils wieder wolkenfrei. Na, das kann ja eine schöne Fahrt nach Pallagoria werden (das ist nicht ironisch gemeint!).
Und so war´s denn auch, bis auf eine Kleinigkeit: Ich bekam einen Anruf sowohl von Saveria als auch von Nils, die mir beide rieten, nicht in San Sebastian di Fiori abzubiegen, sondern weiter bis Rocco di Note zu fahren und dann auf die SS106. Mein Navi hat mich aber schon vorher rausgelotst und so gurkte ich über die SP29, 23, 17 und 55, doch auf die SS106 kam ich nicht. Da ich mich nahezu im Kreis bewegte – zwar in einer traumhaft schönen Landschaft, die man eigentlich zum Fotografieren nutzen sollte, doch dazu kam ich nicht, denn ich wollte ja um 2 Uhr in Pallagoria sein. Dann rief mich Saveria wieder an und ich sagte ihr, dass ich wohl zu spät kommen würde, so dass sie mich bat, direkt nach Ciro di Marina zu fahren, was ich dann auch tat. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass ich erst in Crotone auf die SS106 kam, die nach Ciro führte, wo ich dann am Hafen wartete, bis Saveria mich dort abholte, um zu dem Pflegeheim zu fahren, wo ihr Vater betreut wird, nachdem er einen schweren Herzinfarkt gehabt hatte.
Er hat sich über meinen Besuch – glaube ich – sehr gefreut, obgleich ich anfangs sehr skeptisch war, wie er meinen Besuch – 4 Monate vor seinem 90. Geburtstag – wohl auffassen würde.
Danach haben wir uns Crotones Altstadt angesehen: Wir sind dann – auch die Nonna und Franco waren mit dabei – in eine tolle Pizzeria gegangen, in der sie schon einmal gewesen und sehr zufrieden waren.
Was ganz toll war: die hatte eine extra Bierkarte und was gab´s da? Flensburger Pils (mein tägliches Bier von zuhause). Das musste ich natürlich trinken, um heimatliche Gefühle aufkommen zu lassen. Doch dann gab es Pizza – viel zu große Portion für mich – und dazu einen sehr guten Rotwein. Von Crotone braucht man ca. 1 Stunde bis Pallagoria und da ich ja bereits Rotwein und Bier getrunken hatte, ist Franco – Saverias Bruder – mit meinem Auto gefahren, dass ihm sehr gut gefallen hat, denn er ist offenbar zum ersten Mal Automatik gefahren. Es war schon nach Mitternacht, als wir schließlich ankamen und alle müde ins Bett fielen.
5. Etappe: Sizilien
- Tag: Mittwoch, der 30. 3. 2016
Heute Morgen war strahlender Sonnenschein und es versprach ein schöner Tag zu werden. Ich wollte ja bis Milazzo auf Sizilien fahren, um von dort mit der Fähre nach Lipari überzusetzen. Da ich nicht über Autobahnen fahren, sondern die herrliche Landschaft genießen wollte, mussten wir erst mal wieder das komplizierte Navi einstellen und bei der Gelegenheit auch das Radio so programmieren, dass ich meine CD´s hören könnte. Mit Francos Hilfe und dem Handbuch gelang das denn auch. So bin ich gegen ¼ vor 9 losgefahren und öfters angehalten, um Bilder von der herrlichen Gegend, durch die ich gestern schon unter Zeitdruck rumgekurvt war und keine Zeit zum Fotografieren hatte, den vielen tollen Blumen und Zitronen zu machen. Und das ist wilder Fenchel! Einfach nur schön und bewundernswert:
Gegen ¼ vor 3 kam ich an der Fähre nach Messina an und kaufte mir ein Ticket für die Überfahrt hin und zurück für 76 €. Um 20 nach 3 legte die Fähre ab und war ca. ½ Stunde später auf Sizilien.Der Weg nach Milazzo war erneut sehr bergig und somit kurvig.
Oben angekommen hatte man einen herrlichen Blick übers Meer und man sah schon in der Ferne die Liparischen Inseln, die wie auf einer Wolke im Meer schwammen.
Da ich mich entschieden hatte, heute Nacht in Milazzo zu bleiben, um mir ein Hotel auf Lipari auszusuchen und die genaue Fährzeit zu erfahren, suchte ich mir ein Hotel und fand es auch: das ****Hotel La Bussola. Das war mein Zimmer.
Ich fragte die Dame an der Rezeption, ob Sie ein nettes Hotel auf Lipari wüsste und sie sagte mir, dass es dort ein Hotel gibt, dass mit diesem Hotel zusammenarbeitet, das Hotel „Rocce Azzurre“. Doch das wollte ich mir erst einmal im Internet ansehen und tat dies dann auch, als ich auf dem Zimmer war. Ich war sehr angetan! Also bat ich die Rezeptionistin, es für mich zu buchen, wobei ich zunächst 6 Nächte buchte. Pro Nacht für 50 € Halbpension. Da kann man nicht meckern!
Sie sagte mir auch, dass man von dort täglich Schiffsausflüge zu den anderen Inseln machen könnte, was ich eigentlich ja auch geplant hatte. Sie sagte mir auch noch, dass das Hotel seine Gäste vom Schiff abholt, wenn sie wissen, mit welcher Fähre ich kommen würde.
Daher ging ich dann zum Hafen und buchte eine Überfahrt für den nächsten Tag um 12:15 Uhr und sagte es ihr auch, damit sie das Hotel informieren könnte.
Ich bummelte noch etwas durch die Altstdt, doch bis zur hoch über der Stadt thronendem Palazzo bin ich doch nicht gegangen, das war mir etwas zu weit. Diese Missachtung wollte er sich offenbar nicht gefallen lassen, denn später, als ich wieder auf meinem Zimmer war, um meinen Tagesbericht hat zu schreiben, knallte es draußen plötzlich. Und, neugierig wie man nun mal ist, wollte ich natürlich wissen, was das los war. Da fand tatsächlich an der Burg ein kleines Feuerwerk statt. Extra meinetwegen? Nun, dass hätte doch wirklich nicht sein müssen!
Man sah das Aufblitzen und die Bildung einer kleinen Wolke bei der Explosion und einige Sekunden später hörte man den Knall. Das waren bestimmt 3 bis 4 Sekunden, also liegt die Burg über 1 km Luftlinie von mir entfernt.
Meinen Wagen konnte ich die ganze Zeit hier im Hotel für 15 € pro Tag lassen, das tat ich dann auch.
So, und nun ist es kurz nach 20:00 Uhr und das Restaurant hat geöffnet und da mein Magen – der außer 2 Keksen heute noch nichts bekommen hat, auch seine Freude bekommt – gehe ich jetzt nach unten.
Das Restaurant und die Küche haben mich etwas enttäuscht. Eingerichtet wie eine Kantine und mit laufendem TV-Programm auf einer Leinwand, was ich nicht sehr einladend fand. Das Essen – ich habe Tunfisch als Gericht des Tages gegessen – kann man auch vergessen. Nun gut, hoffentlich wird’s morgen besser, sonst gehe ich trotz Halbpension, woanders essen.
6. Etappe: Liparische Inseln
- Tag: Donnerstag, den 31. März 2016
Wie hab´ ich geschlafen, so sanft die Nacht und bin erst kurz nach 9 Uhr aufgewacht! (Also bestimmt 11 Stunden geschlafen, und das ist gut so!) Herrlicher Sonnenschein heute Morgen. Das wird bestimmt ein schöner Tag! Meine kleine Terrasse als Teil der großen Terrasse …
…mit herrlichem Blick von meiner Terrasse über den Hafen.
Da meine Fähre ja erst ¼ nach 12 geht, habe ich mich den ganzen Morgen mit meinem Reisebericht beschäftigt und dabei ist es 11:00 Uhr geworden. Da musste ich mich dann doch etwas sputen und habe schnell geduscht. Somit musste ich auf mein Frühstück verzichten, was aber nicht tragisch ist, denn ich bin ja sowieso kein großer Frühstücker.
Von hier aus fahren die Fähren auf die Inseln und aufs Festland.
Da liegt meine Schnellfähre. Gleich legt sie ab.
Ein letzter Blick auf Milazzo, bevor ich in einer knappen Woche wiederkomme. Bei spiegelglatter See dürfte es eine angenehme Fahrt werden. Im Hintergrund grüßt der Ätna, der noch völlig im weißen Gewande liegt.
Entfernt im Dunst tauchen die Inseln Panarea und Stromboli auf. Ist das schon Stromboli? Eine entgegenkommende Schnellfähre – und im Hintergrund erscheint schon die Insel Stromboli (wenn sie es denn ist…)
Zunächst hielt die Fähre auf Vulcano. Und wenn ich die Dame neben mir nicht gefragt hätte, ob das schon Lipari wäre, wäre ich vielleicht schon hier ausgestiegen, denn es gab keine Ansage, welche Insel wir erreichen würden. Muss man halt wissen!
Da liegt die Insel und wartet – nicht nur – auch auf mich.
So empfing mich Lipari. Mein Bettchen für die nächsten Nächte. Der Blick vom Balkon meines Zimmers. Grandios! Das liebt Jens Diekmann!
Doch jetzt ist es inzwischen halb 3 nachmittags und mein Magen sagt mir: ich will was zu Arbeiten haben! Dem muss ich jetzt wohl nachgehen…
Daher jetzt erst einmal einen kleinen Spaziergang ins Städtchen. Doch zunächst einmal das Hotel besichtigen: Die Terrasse mit dem herrlichen Blick aufs Meer. Und so sieht das Hotel „Rocce Azzurre“ von der Seite aus.
Vorbei an herrlichen Blumen. Durch enge Gassen führt der Weg vorbei an der kleinen alten St. Bartholomäus-Kapelle (leider geschlossen), und wenn man einen Blick dafür hat, sieht man auch ein schönes Bild an einer alten Tür.
Am kleinen Hafen angekommen fand ich auch ein nettes Lokal, in dem ich eine Bruscetta mit einem – nein zwei – Glas Weißwein genoss, bevor ich mich dann aufmachte, um mehr von dem Ort zu erkunden.
Nun konnte ich mich – frisch gestärkt – an die weitere Erkundung des Ortes machen. Diese steile Trppe musste ich erklimmen, um hoch zur San Bartolomeo Kathedrale zu gelangen, die leider nicht zu besichtigen war. Das goldene Tor macht offenbar nur auf, wenn höhere Würdenträger – als ich es bin – kommen.
Stattdessen konnte ich diese herrliche Frucht (ist es eine Quitte?) und deren Blüten bewundern (Fasziniert mich immer aufs Neue, dass es in den südlichen Ländern Bäume gibt, die gleichzeitig blühen und Früchte tragen!)
Auch konnte ich den wunderschönen Ausblick von der Akropolis auf den Hafen und das Meer und die Stadt genießen. Auch das nach griechischen Modell gebaute Theater habe ich mir angesehen und den alten Friedhof mit seinen vielen Sarkophagen die auf dieser Tafel erläutert wurden. Daneben sah ich alte Ausgrabungen, die noch aus der Zeit vor Christi Geburt stammen und von der uralten Geschichte Liparis berichten,
was auf dieser Tafel (leider nur auf Italienisch und Englisch) erläutert wird.
Es herrscht ein reger Schiffsverkehr von und nach den Inseln.
Netter Ausblick von dem Auf- bzw Abgang zur Akropolis. Für mich war es der Abgang, für diesen Herrn der Aufgang. Das muss das Rathaus der Stadt sein und wieder der schöne Blick auf den Hafen von Lipari. Immer wieder faszinieren mich die engen Gassen der Stadt mit ihren vielen Balkonen, bei denen ich manchmal das Gefühl habe, dass sie nur dazu da sind, um die Wäsche aufhängen zu können.
Nach meinem Spaziergang auf die Akropolis hatte zumindest diese Kirche wieder geöffnet und ihre Siesta beendet, so dass ich mir ihr herrliches Innere ansehen konnte.
Auf dem Weg zurück ins Hotel musste ich noch ein Bild von diesem schönen Garten machen, der zu einem benachbarten Hotel gehört, das offensichtlich noch nicht geöffnet hatte.
Ab halb 8 beginnt das Abendessen, das aus drei Gängen besteht, von denen ich aber nur die Vorspeise (Primero) Safran-Risotto und das Hauptgericht (Segundo) gegrille Meerbrasse gegessen habe. Das Ganze begleitet von einer köstlichen Flasche Weißwein auf der Terraasse des Hotels (und das am 31. März!) Bella Italia oder noch besser: Bella Lipari! Kann man da nur sagen.
Das Hotel muss eine gute Reisebüroverbindung in Deutschland haben, denn außer mir war noch ein deutsches Ehepaar mit dem ich zusammen angekommen war, und eine ganze Gruppe Deutscher im Haus. Da muss ich wohl noch einmal neugierig fragen.
- Tag: Freitag, der 1. April 2016
Nach einer nicht ganz ruhigen Nacht, denn ich bin öfters als normal aufgewacht (lag wohl am fehlenden Rotwein gestern Abend) habe ich versucht, ins Internet zu kommen, doch das ist mir nicht gelungen. Auch die Rezeption hatte damit ihre Schwierigkeiten und so kam ich mit dem Laptop nicht ins Internet (inzwischen weiß ich, dass ich den PC nur mal hätte neu starten müssen!) Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen machte einen gutene Eindruck. Sonnig mit leichter Schleierbewölkung. Also gut für einen Ausflug.
Nach dem Frühstück – ich war natürlich der Letzte – machte ich zunächst einen Ausflug gen Süden und erklomm die gegenüber dem Hotel liegenden Anhöhen.
Da liegt mein Hotel am Rande einer kleinen Bucht.
Ich bewunderte die wunderschöne Blütenpracht des Inselfrühlings. Und auch die kleinen Keramikfiguren auf manchen Toreingängen, sowie die dicken Kakteen. Blüten über Blüten, wohin das Auge auch schaut. Einfach wunderschön.
Ein Minestrone-Rezept als Eingangsbegrüßung. Tolle Idee!
Und immer wieder der Blick übers Meer mit dem Stromboli im Hintergrund.
Nach dieser pflanzenkundlichen Wanderung ging ich zurück in die Stadt.
. Ein Obsidian am Eingang eines Hauses
Interessante Hausnummer Diese Bohnen sind auch schon reif. Diese Fische und Garnelen wollen alle gekauft werden.
Da ich gestern in dem neu erstandenen Buch über die Liparischen Inseln viel über das Archäologische Museum gelesen hatte, von dem ich gestern schon die Außenanlagen gesehen hatte, machte ich mich erneut auf hoch zur Akropolis, denn dort befindet es sich. Mich haben die unendlich vielen Amphoren überrascht, die man aus untergegangenen Schiffen geborgen hat.
Traumhaft schöne Vasen und Krüge: Ich war das nicht!!!
Interessant fand ich auch die Grabbeigaben für Kinder:
Zum Schluss meines Museumsbesuches habe ich mir dann noch diese Münzen angeshen
Auch hier im Museum habe ich einen schönen Obsidianstein gesehen, der eine interessante Musterung aufwies. An dieser Stelle ist es vielleicht angebracht, etwas mehr über Obsidian zu wissen:
„Obsidian entsteht bei rascher Abkühlung von Lava mit einem Massenanteil an Wasser von maximal 3–4 %. Bei höheren Gehalten an flüchtigen Stoffen (neben Wasser hauptsächlich CO2) würde sich sonst, auch bei schneller Abkühlung, das Gestein zu Bimsstein aufblähen. Bei langsamer Abkühlung entsteht Pechstein. Die Bildung vulkanischer Gläser ist in hohem Maße von der Zähflüssigkeit und deshalb vom Kieselsäuregehalt (je höher, desto zähflüssiger) der Lava abhängig.“ (Quelle: Wikipedia.)
Jetzt ist mir auch klar, warum man Obsidian und Bimsstein auf Lipari so dicht nebeneinander gefunden hat. Ich war bisher der Ansicht, dass es zwei völlig verschiedene Gesteinsarten wären. (So wird aus einer solchen Reise sogar eine Bildungsreise!) Obsidian hatte ich bisher nur im „Newberry Natinal Volcanic Monument“ südlich von Bend in Oregon gesehen. Siehe auch:
Die auch als Buch unter dem Titel: „Kommen Sie mit nach Oregon“ (Auf meiner Homepage zum Preis von 19,95 € incl. Versandkosten zu bestellen ist. (Sorry, aber ein bisschen Eigenwerbung sollte doch erlaubt sein, oder?)
Nach so viel Natur und Kultur machte sich mein Magen bemerkbar und verlangte eine Stärkung. Also zurück durch die engen Gassen der Altstadt und hin zu meiner obligatorischen Bruschetta. Danach ging´s zurück in mein nettes Hotelchen.
Mein Abendessen bestand aus: Risotto mit Shrimps und Orange.
Fischfilet auf gerösteten Kartoffeln mit einer Flasche Weißwein. Danach noch etwas Käse mit einem Schluck Rotwein.
8. Etappe: Vulcano
- Tag: Samstag, der 2. April 2016
Heute ist ein Bootsausflug nach Vulcano angesagt!
Da ich für meine Verhältnisse früh aufgestanden bin (1/4 vor 8) und rechtzeitig gefrühstückt habe, konnte ich zeitig bei der Agentur vorbeischauen (im Hotel hatte man keine Bootstour herausgefunden) und mir ein Ticket für 15 € kaufen. Das Schiff würde in ca. 20 Minuten am kleinen Hafen ablegen und so war ich rechtzeitig da.
Es war erstaunlich wellig auf dem Meer – ich schätze mal 1 bis 1,50 m hohe Wellen, so dass es eine schauklige Angelegenheit wurde, bei der offenbar niemand seekrank geworden ist.
Hier auf dem Bild sieht es allerdings recht harmlos aus.
Auf dem Meer merkte man die Wellen dann schon etwas mehr.
Beim Aussteigen wurden wir von dem Vulcano Begrüßungsschild Willkommen geheißen. Doch – wie in jedem Reiseführer nachzulesen – ein ziemlicher Schwefelgestank begrüßte uns ebenfalls. Nur, faule Eier waren es nicht, sondern diese kleinen Löcher: Hier kommen die Schwefelschwaden herausgepustet und verpesten die Luft!
Doch wenn man schon auf Vulcano ist, sollte man auch auf den Vulkan hochsteigen. Die meisten der mit mir angekommenen Gäste – es war auch die Gruppe Deutscher aus dem Hotel dabei – hatten Wanderstöcke und Rucksäcke sowie Windjacken dabei. Ich natürlich nicht, sondern nur Hemd und Pullover! Nun, es war zwar windig, doch nicht zu warm oder zu kalt, sondern angenehm und da die Sonne sich hinter milchigen Wolken versteckt hatte und nur durch sie hindurchschimmerte, wurde es auch nicht zu heiß.
Wenn man in den Ort hineingeht, kommt man sofort an diesen Schlammtümpel vorbei, in dem man baden kann. Soll gegen Rheuma und Hautkrankheiten gut sein. Da ich das – bisher – nicht habe, habe ich auch auf ein Bad verzichtet, zumal ich auch keine Badehose und kein Handtuch dabei hatte und nackig hineingehen, würde sicherlich die Sittenpolizei auf mich losgelassen werden. Außerdem habe ich ja auch dieses Warnschild gelesen: Mehr Entschuldigungen brauche ich nun gewiss nicht mehr, oder?
Also ging ich weiter an vielen Restaurants und Souveniergeschäften vorbei, von denen die meisten noch Winterschlaf hielten. Nur die Auto-, Moped-, Quad- und Fahrrad-Vermietungsgeschäfte waren offenbar alle schon aktiv. Doch da ich ja beabsichtigt hatte, auf dem Berg zu steigen, brauchte ich diese Vehikel alle nicht, denn ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass man mit dem Auto auf den Vulkan fahren könnte. Vom Radfahren da oben hoch will ich gar nicht nachdenken bzw. sprechen!
Also wandere ich in Richtung Berg und kam an sehr schönen Blüten, Blumen und Kakteen vorbei.
Nach ca. 1 km (im Guide war was von 150 m die Rede, doch das muss wohl 150 m hinter dem Ortsende sein oder liegt an dem alten Trick – der auch am Berg angewendet wurde: immer weniger Meter angeben, als es tatsächlich sind, damit die Motivation nicht nachlässt!) Auf jeden Fall kam das folgende Schild:
Na, da kann einem ja Angst und Bange werden! Doch da ich vor mir schon ein Pärchen sah, fasste ich mir ein Herz und ging auch weiter.
Anfangs kommt man ja noch durch eine eigentlich ganz nette Gegend mit Blumen und Diesteln, doch wenn man dann höher kommt, ist keine Vegetation mehr vorhanden, sondern nur noch Schotter und vom Regen ausgewaschene Kanäle bzw. Canyons.
Da oben soll ich hoch!? Na, denn man zu und weiter im Trott. (Man gut, dass ich in Bergamo schon trainiert hatte, als ich hoch zur Altstadt gegangen bin.)
Als ich dieses Schild sah, glaubte ich (sicherlich war ich da nicht der Einzige!), ungefähr die Hälfte des Weges hinter mir zu haben. Was der Fels hier ausgeschwitzt hat, weiß ich nicht. Es stand auch nirgendwo etwas dran, damit der kenntnislose Aufsteiger aufgeklärt wird. Und das ist das Schild, von dem ich sprach: 100 m, das ist doch nur noch ein Katzensprung! Doch diese Katze muss schon gewaltig springen können, denn wenn die gefühlten 200 m endlich vorbei sind, kommt mindestens noch einmal die gleiche Strecke, um bis an den Kraterrand zu gelangen. Doch wenn man das dann endlich auch geschafft hat, sieht man das: „Wer steigt hinab in diesen Schlund?“ Ich glaube, der ist nicht ganz gesund!
Doch tatsächlich sah ich unten zwei Menschen rumlaufen! Nee, da wollte ich nicht runter. Mir langten schon die mächtigen Schwefelschwaden, die aus verschiedenen Löchern aufstiegen und von dem wirklich stürmischen Wind hinweggefegt wurden:
Das ist bestimmt noch nicht Dantes Inferno, aber sehr viel davon entfernt wohl auch nicht. Zumal ein ziemlicher Sturm herrschte, der einen kaum auf den Füßen stehen ließ. Bewundert habe ich dabei nicht nur ein Ehepaar, dass seine beiden Kinder auf dem Rücken den Berg hoch- und wieder runtergetragen hat, sondern auch eine weitere Familie, die mit drei kleinen Kindern (höchstens 3 bis 5 Jahre alt) den Berg hochgestiegen sind. Später sah ich diese Familie wieder, und die Kleinen hüpften und rannten über den Marktplatz, als wären sie nie auf dem Vulkan gewesen! Ganz toll!!!
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass man von da oben natürlich einen sagenhaften Blick auf die Äolischen bzw. Liparischen Inseln genießen kann.
Der Abstieg ist – wie immer – meist gefährlicher als der Aufstieg, denn man kann bei diesem losen Gestein leicht einmal ins Rutschen kommen und hinfallen. Zum Glück ist mir das nicht passiert und ich bin heil wieder unten angekommen (vielleicht spürte ich ein wenig die Oberschenkel, die bei Absteigen ja immer besonders belastet werden).
Da unser Schiff ja erst um 16:00 Uhr wieder anlandet und es erst kurz vor 1 war, unternahm ich noch einen Spaziergang auf die andere Inselseite (bin ganz schön fit, oder?)
Solche Katzenhäuschen habe ich auch schon gestern gesehen. Sie gehören wohl zum Inselbild auf den Äolischen Inseln.
Ich kam nicht nur erneut an schönen Blumen vorbei, sondern auch an dem Haus, in dem Anna Magnani 1949 gewohnt hat, als sie in dem Film „Vulcano“ die Hauptrolle spielte.
Auf der anderen Inselseite gibt es eine kleine Bucht, in der ein mächtiger Felsen aus dem Wasser ragt.
Ein herrlich klares Meerwasser und wunderschöne Blumen als Knospen oder schon erblüht. Diese Blume war nahezu 2 m groß und hierzu muss man wohl eher Mimosen-Baum statt -Busch sagen.
Diese Blumen sehen aus wie Lupinien, sind es aber wohl nicht.
Das Hotel: Immer noch im Winterschlaf.
Die kleine schlichte Kirche im Ort.
So ein Fiat 500 war mein erstes Auto. Hier gibt es ihn immer noch! Ein Fiat 500 Jolly, das wär´s doch, oder?
Da ragt er so einfach aus der Landschaft heraus.
Die Natur findet immer einen Weg und Lässt sich von Drähten nicht aufhalten!
Was ist das? Ich habe es nicht herausfinden können. Aber bestimmt gibt es schlaue Leser!
Und zurück zum Schlammbad: Jetzt ist es belebt.
Muss ich den auch noch erklimmen? Nee!
Da gehe ich doch lieber woanders hin und tue etwas Gutes für meinen Körper: Zum Beispiel in die „Geco Bar“, die mit einem netten Tischset aufwartet und etws ganz Nettes serviert: Bruschetta!
Es war ja noch immer Zeit genug bis zur Ankunft und Abfahrt unseres Schiffes, also blieb noch Zeit für weitere Erkundungen. Z. B. der schwarze Strand oder die Windrose, die uns den berühmten Schirokko anzeigt, den wir die ganze Zeit über erleben konnten und der mit Windstärken von 8 bis 9 über die Insel fegte und das Meer entsprechen kabbelig machte.
Die Menschen im Schlammbad störte das weniger, aber die, die herumliefen, umso mehr, denn der Wind fegte den körnigen Strand oder was das auch immer war, uns voll ins Gesicht und blieb in Augen und Ohren hängen.
Die Schlammbader mussten nur dieses Schild beachten (wenn sie´s denn taten.)
Das Meer wurde immer kabbeliger und die Hydrofoils konnten nicht mehr anlegen und hauten einfach wieder ab und ließen die wartenden Gäste am Pier stehen. Ich allerdings hatte noch Zeit und ging am Strand entlang, um mir die Felsformationen und anderes anzusehen. Man müste Geologe sein, um zu erkennen, was das für Gesteinschichten aus welcher Zeit sind.
Oder auch dieser Stein. Woher kommt er? Bei diesen Dingern weiß man das eher. Hier schon wieder weniger.
Nach mehreren Versuchen brach auch dieses Boot den Versuch ab, hier die Passagiere an Bord zu nehmen und haute wieder ab. Das passierte auch uns, denn auch unser Schiff scheiterte bei mehreren Versuchen, uns in „Porte de Levante“ an Bord zu nehmen, denn der Wind und die Wellen ließen es einfach nicht zu. Da merkt man, dass, dass die Äolischen Inseln auch „Inseln des Windes“ genannt werden. Sie sind schließlich nach dem Gott Äolus benannt, dem Herrn der Winde. Auch unser Schiff scheiterte auf dieser Seite und umrundete die Nordspitze der Insel, um im ruhigerem Hafen „Porto de Ponente“ – auf der anderen Inselseite, die ich ja schon erkundet hatte – die Passagiere aufzunehmen. Dann ging´s aber flott zurück nach Lipari.
Zum Abendessen wurde zum ersten Mal drinnen gedeckt, weil es aauf der Terrasse wohl doch etwas zu kühl und windig war. Ich hatte mir als Vospeise Risotto mit Shrimps und Pistazien ausgesucht und als Hauptgericht Fischfilet gratiniert Danach habe ich mit noch etwas Käse mit Rotwein gegönnt!
9. Etappe: Panarea
11.Tag: Sonntag, der 3 April 2016
Und heute soll´s auf die Panarea Insel gehen, die als die Prominenten-Insel bekannt bzw. verschrieen ist, weil dort so viele reiche Italiener ihre Villen gebaut haben. Na, mal sehen. Leider konnte ich in dem ausführlichen Bildband „Die Äolischen Inseln“ der Edizioni Affinità Elettive nichts über die Insel finden. Es ist die kleinste und älteste der Liparischen Inseln.
Wie man beim Frühstück sehen kann, ist das Wetter wieder normal geworden, die Sonne scheint durch leichte Schleierwolken und der starke Schirocco von gestern hat nachgelassen. Es kann also nur ein schöner Tag werden. Und das wurde er dann auch!
Um halb 10 ging unser Boot vom kleinen Hafen los und brauchte bis Panarea ungefähr eine knappe Stunde. Die Insel soll ca. 20 km von Lipari entfernt liegen und so habe ich versucht auszurechnen, wie schnell unser Boot fuhr. Ich kam auf 13 Knoten, bin mir aber nicht sicher. Wie dem auch sei, die Dünung war von dem gestrigen Schirocco noch ziemlich stark , ich schätze mal, die Wellen waren so ca.1 m hoch, doch das Boot düste ganz schön da durch und die Spritzer waren sehr hoch. Mit vollem Speed düste unser Boot auf die Insel zu, die langsam immer näher kam. Mit steil abfallenden Küsten ragt sie direkt aus dem Meer. Bevor wir anlandeten machte der Käpt´n einen kleinen Stopp in einer kleinen Bucht und erläuterte uns, was es auf dem Plateau vor uns zu entdecken gibt: ein Siedlung aus dem Bronze-Zeitalter aus dem 15- bis 13. Jahrhundert vor Christus!
Wenn man ins Meer blickte, sah man da was rumschwimmen. Erst dachte ich, es wären kleine Tintenfische, aber es waren Quallen.
Danach umrundeten wir die vorgelagerte Halbinsel und näherten uns dem Hafen von Panarea. Wie dieser vorgelagerte Felsbrocken heißt, habe ich bisher nicht rausbekommen. Erst zuhause habe ich im Internet herausgefunden, dass er Basiluzzo heißt. Das Kegelförmige am Horizont, das muss Stromboli sein. Obwohl ich diesen steilen Felsen im Meer gerne auch mal von Nahem gesehen hätte.
Fertigmachen zum Aussteigen! Zunächst noch einmal ein Blick auf die Nachbarinseln, doch dann geht’s hinein in das Innenleben der Insel. Die Wellen klatschen noch ganz schön an die Ufermauer, doch das stört die herrlichen Blumen in keinster Weise.
Auch diese Mietzekatze lässt sich davon nicht stören, doch eigentlich wollte sie nicht von mir fotografiert werden und ging vondannen. Nun, dann muss man sich halt leblose Motive aussuchen, wie z. B. diese Terrasse mit Blick aufs Meer und die benachbarten Inseln. Oder dieses Hauschild bzw. Hauskachel muss man da wohl sagen.
Auch diese zarten Blüten lassen sich gerne fotografieren, während die meisten Eidechsen sehr fotoscheu waren, nur diese nicht. Sie ließ sich sogar in Großformat ablichten! (Wusste wohl, dass sie im Internet veröffentlich werden würde.) Immer wieder ein wundervolletr Anblick
Eine schöne Tür mit der typisch blauen Farbe der Insel Panarea. Ein sehr schönes Mosaik vor der kleinen Kirche, in der gerade Gottesdienst abgehalten wurde, so dass ich im Innern nicht fotografieren wollte (das habe ich dann später nachgeholt). Man kann auf diesem Foto gar nicht erkennen, dass es steil nach oben geht. Die Natur findet Platz in jeder kleinsten Ritze. Herrlicher Blick übers weite Meer.
Leider weiß ich nicht, wie diese schönen Blüten heißen. Bei diesen weiß ich es auch nicht. So wie sich in Deutschland die Liebenden in Bäumen verewigen, ritzt man seine große Liebe hier in die Kakteen. Hier hat Nonno sich ein Domizil geschaffen (hat er uns bisher verheimlicht!). Und hier schmückt sich ein Haus mit einer wunderschönen Blumenranke. Wer möchte hier nicht sein Domizil haben, mit diesem herrlichen Ausblick aufs Meer. Diese hübschen Blümchen haben sich eine Ritze in der Treppe gesucht und gefunden.
Und die haben sich mitten auf den Steinen niedergelassen… …so wie auch diese Pflanze oder Blume (was weiß ich, wie man das nennt). Diese rot-orangenen Kolben sollten mir eigentlich bekannt sein, sind es aber nicht!
Sieht er nicht zufrieden aus, der Single-Reisende?
Und dann habe ich etwas ganz Besonderes entdeckt: Die Zuchtanlage für „Schwiegermütter-Stühle“. Hier werden auf mehren terassenförmigen Anlagen diese herrlichen Kakteen großgezogen (und werden sicherlich weltweit vermarktet!) Und noch eine Terrasse. Hier einmal im Detail. Die müssen noch wachsen (oder gibt es auch welche für Kinder oderr Liliputaner?). Mal ´ne etwas schlankere Form. Und noch eine Terrasse voller Schwiegermutterstühle
Und schon wieder diese herrlichen Planzen, (wenn ich doch bloss wüsste, wie sie heißen). Und noch ein mir unbekannter Baum.
Das könnte eine Agave sein, doch sicher bin ich mir da nicht.
Die Mandelblüte müsste doch eigentlich vorbei sein. Ist das vielleicht ein Pfirsichbaum? Von diesen Liebesbezeugungen habe ich viele gesehen.
Und dann gibt es doch noch einen schwarzen Sandstrand… … der von grünbemoosten Steinen begrenzt wird. Das ist die kleine Bucht mit dem Sandstrand (Ist das nun die Punta Milazzese, oder ist es erst die Bucht, die ich später sah? Keine Ahnung!)
Eine Übersichtskarte von der ganzen Insel Panarea, die ich allerdings nicht entschlüsseln konnte.
Und noch eine hübsche Eidechse, die nicht gleich abhaute, als sie mich sah.
Sind das nicht herrliche Aus- und Weitblicke, die sich da vor einem auftun? Wenn ich die Hinweistafel richtig verstanden habe, könnte das Myrthe sein.
Manchmal bilden die Kakteenblätter interessante Formen heraus: hier wurde ich an einen Hummer erinnert.
Hoffentlich kann man auf diesem Bild alles entziffern, daher habe ich auch es in größerem Format wiedergegeben. Auf dieser Halbinsel (und das ist Capo Milazzese) wird man an das 15. – 13. Jahrhundert vor Christus erinnert, als hier zur Bronzezeit schon Menschen siedelten.
Und das ist die Hinweistafel mit den hier wachsenden Planzen, von denen ich vorhin sprach bzw. schrieb.
Schon wieder ein Boot mit Ausflüglern, das in dieser Bucht Station macht, um den Besuchern auf diese alte Siedlung aufmersam zu machen, wie das auch unser Käpt´n mit uns gemachte hatte, bevor er in den Hafen fuhr. Als wir Nordeuropäer noch auf den Bäumen oder in Höhlen hausten, haben in der Bronzezeit hier schon Menschen Ackerbau und was weiß ich betrieben. Ein Überblick über das Dorf bzw. die Siedlung, von der heute nur noch Mauerreste zu sehen sind.
Der wollte wohl unbedingt eine Bucht für sich alleine zum Baden haben. Eine sehr schöne hat er sich da sicherlich ausgesucht. Den Neid muss man ihm lassen.
Herrlich klares Wasser überall. Dafür sind die Äolischen Inseln berühmt. Und überall ragen mächtige Felsbrocken aus dem Nichts hervor, als ob sie gerade von einem Riesen dorthin gesetzt worden sind. Dabei sind sie hunderttausende Jahre alt und vom Feuergott Vulkan dort hingesetzt, bzw. geschleudert worden.
Wieder ein herrlicher Myrthestrauch (wenn ich denn richtig liege). Diese Pflanze fand ich auch fotografierenswert.
Was KOCHAM Age bedeuten soll, ist mir nicht klar geworden.
Einfach zaberhaft, diese herrlichen Pflanzen, an denen ich nicht vorbei kann, ohne sie abzulichten.
Das ist mehr als deutlich: Hier ist unser Reich! Mit weiteren zweibeinigen Eseln wollen wir nichts zu tun haben!!! Bleibt uns also vom Leib!
Von diesen kleinen schwarzen Käfern habe ich auch einige gesehen. Kenne sie aber nicht namentlich.
Solche Blümchen – allerdings in weiß – meine ich auch aus Deutschland zu kennen. In rosa sind sie mir allerdings in Deutschland noch nie begegnet.
Das war schon wieder auf dem Rückweg: Spiagetta Zimmari muss wohl die kleine Bucht mit dem Sandstrand sein. (Stimmt lt. „Lonely Planet“.)
Noch ein paar zauberhafte Blüten.
Jetzt war die kleine Kirche geöffnet und der Gottesdienst vorbei, so dass ich einige Fotos von dem sehr schönen Inneren machen konnte. Insbesonder die Kuppel mit den Seitenfenstern fand ich sehr schön.
Diese Figuren sehen fast wie aus der Maya- oder Inkazeit aus und hätte ich hier als Zierde auf einem Sommerhaus nie vermutet.
Diese prallen Zitronen dagegen schon.
Auch diesen Hund konnte ich erwarten, obwohl ich sonst fast nur Katzen gesehen habe, die ich ja schon in ihren tollen Häuschen gezeigt habe.
Weiße Häuser und blauer Himmel, das ist Panamera. Ich hatte aber auch Bilder von Santorin in Griechenland vor Augen, als ich diese Bilder machte (obgleich ich da noch nie gewesen bin. Muß ich wohl doch mal machen.)
Bei dieser netten Werbung bekommt man schon beim Anschauen Appetit. (Hatte aber noch geschlossen.)
Aber diese kleine Taverne hatte schon geöffnet und so versammelten sich nahezu alle Passagiere dort, um sich zu stärken und/oder zu erfrischen. Ich natürlich auch und da es keine Bruschetta gab, habe ich mich mit Mineralwasser (!) und Weisswein begnügen müssen (von Letzterem allerding 4 Gläschen als Ausgleich zum Mineralwasser…). Mit diesen Booten fahren nur die Fischer aufs Meer, wir haben dieses genommen: Die letzen Passagiere kommen an Bord bevor das Schiff wieder in Richtung Lipari losflitzte.
Da hinten liegt der Stromboli (mit einer vorgelagerten Insel), der mal kurz ein Rauchwölkchen ausstieß, als wir vor der Taverne saßen, sonst habe ich nichts Spektakuläres von ihm gesehen. Vielleicht ist es ganz gut, dass die Inselfahrt zum Stromboli erst am Donnerstag stattfindet – da bin ich schon wieder auf dem Festland, wenn alles nach vorläufigem Plan geht – denn sonst wäre ich womöglich mit zu vielen Erwartungen hingefahren und villeicht enttäuscht worden.
Unser Käpt´n war so freundlich und ist nicht auf direktem Wege zurück nach Lipari gefahren, sondern hat die Insel Panamera einmal umrundet, so dass wir noch einige Bilder von dem Felsen im Meer machen konnten.
Aber dann ging´s mit voller Fahrt zurück auf die Hauptinsel Lipari.
Langsam beginnt die Dämmerung und es wird Zeit, sich fürs Abendessen bereit zu machen. Wie immer (man pflegt ja seine Rituale): Zunächst mein „medizinisches Bier“ als Aperitiv (auch wenn mein Magen das heute nicht mehr braucht, denn er ist nicht mehr so übersäuert wie früher, aber es ist mir eine liebe Gewohnheit geworden und löscht den ersten Durst, der sonst durch Wein gelöscht werden müsste und das ist dann noch mehr – vielleicht zuviel – Alllohol. Dann Pasta mit kleinen Garnelen und Kräutern als 1. Gang und danach gab es Steinbeißer-Rouladen, natürlich mit den passenden Getränken:
- Tag: Montag, der 4. April 2016
Die Sonne ist gerade aufgegangen: ¼ nach sieben (!) und es scheint ein schöner Tag zu werden. Blick von meinem Frühstückstisch.
10. Etappe: Inselrundfahrt Lipari
Heute beginnt nun der letzte Tag auf den Inseln und ich möchte mir den Bimsstein Tagebau und die Obsidian Stellen ansehen. Dazu habe ich mich zunächst zu Fuß zum größeren Hafen dem Marina Lunga aufgemacht, nicht zuletzt, um ein Postamt zu finden. Das gelang dann schließlich auf kleinen Umwegen auch, und nachdem ich zunächst am Automaten an der Außenseite kein Glück hatte, denn der Bildschirm war gegen die Helligkeit draußen nicht gefeit, hatte ich drinnen kein Problem, mir Geld zu beschaffen. Etwas schwieriger war es da schon, 2 Briefmarken für die beiden Postkarten zu bekommen, die ich ja noch abschicken wollte. Zunächst musste ich mir eine Nummer ziehen. Doch es gab 4 Möglichkeiten, einen Knopf zu drücken und da ich nichts verstand, drückte ich einen nach dem anderen. Bei den ersten beiden kam zwar ein Ticket raus aber ohne Nummer. Erst beim Dritten hatte ich Glück und bekam eine Nummer zugewiesen. Danach wartete ich ca. 1/4 Stunde, bis ich endlich dran war. Doch 2 Briemarken für Postkarten nach Deutschland schien gar nicht so einfach zu sein, denn die Dame musste eine Kollegin um Hilfe bitten, was allerdings auch nicht gleich von Erfolg gekrönt war. Die Kollegin bat mich dann zu ihrem Schalter und nach einigen Minuten sagte sie o.k. und ich gab ihr das Geld. Immerhin 1 € je Briefmarke! Da kann man mal sehen, wie kleine Dinge manchmal große Mühe machen und viel kosten!
Danach ging ich wieder zum Hafen, wo mich vorher schon einmal eine Frau angesprochen hatte, ob ich ein Taxi wolle. Für eine Taxifahrt um die Insel wollte sie 40 € haben und für einen Mietwagen 30 €. Ich entschied mich für den Mietwagen, doch das hätte ich lieber bleiben sollen, denn da musste ich sofort an der nächsten Tankstelle für 10 € tanken und das war somit genauso teuer, nur hatte ich jetzt keinen Guide. Und überhaupt war der Fiat Punto ein ziemlich verkommenes Vehikel, bei dem die Gangschaltung nicht nur sehr schwer funktionierte, sondern der Knopf der Schaltung war lose und der Schalthebel selbst ebenfalls locker, so dass man ihn hätte rausziehen können. Doch so fuhr ich also auf eigene Faust los.
Schon nach wenigen Kilometern erreichte ich die mächtigen Kalkfelsen bei Porticello, die mir schon am 1. Tag bei der Anreise vom Schiff aus aufgefallen waren. Bimsstein geschweige denn Obsidian habe ich allerdings keinen gefunden, sondern einfach nur diese Kalkfelsen.
Und wie das nun mal so üblich ist, wenn der Grund im Meer aus Kalk besteht, sieht das Wasser herrlich türkisfarben aus.
Obsidian habe ich auf der ganzen Rundreise nirgendwo gefunden . Von hier oben hatte man einen tollen Ausblick auf die Nachbarinseln Salina, Filicudi und Alicudi, auch wenn Letztere meist im Dunst zu verschwinden schienen. Doch sehr schön ist die Landschaft auf alle Fälle!
Als ich plötzlich ein Schild „Cave Caolina“ sah, bremste ich scharf und bog rechts ab, da ich dachte, hier würde eine Kaolin-Grube. Doch Cave war wohl eher das Weingut, an dem ich vorbeikam, also Kellerei und kein Bergwerk oder Höhle. Doch kurz dahinter hielt ich auf einem kleinen Parkplatz, bei dem so etwas wie ein Abbaugebiet zu sein schein.
Na, viel weiter hätte ich wohl auch nicht fahren dürfen, denn dann wäre ich wohl in Teufels Küche oder besser in seinen Schlund geraten.
Doch da ich rechtzeitig gehalten hatte, konnte ich aussteigen und mir das Abbaugebiet ansehen. Und es sah wirklich so aus, als ob man hier einmal Kaolin – wenn es denn Kaolin war? – abgebaut hatte. Einen Erinnerungsstein habe ich auf jeden Fall mitgenommen.
Wenn das kein Abbaustollen gewesen ist, ist es bestimmt der Eingang in die Hölle gewesen oder so ähnlich…
Auf der Weiterfahrt wollte ich eigentlich bis ganz an die Südspitze fahren, doch nachdem ich 2-mal in einer Sackgasse landete, hab´ ich´s aufgegeben und bin in die Stadt zurückgefahren und habe den Wagen wieder abgegeben. Da ich der Verkäuferin sagte, dass ich nirgendwo Obsidian gefunden habe, war sie so freundlich und schenkte mir zwei Stück. Das fand ich sehr nett!
Am Hafen habe ich mir dann noch die kleinen Fischerboote angesehen, die offenbar gerade eingelaufen waren und ihren frischen Fisch direkt vom Boot verkauften. Die flotten und gierigen Silbermöwen warteten schon und rissen sich – wie üblich – um die frisch ausgenommenen Innereien der Fische. Dieses kleine Mädchen war wohl mit Nonna und Nonno unterwegs und wollte die Möwen mit den kleineren Fischen füttern, die der Nonno wohl für sie gekauft hatte. Die glitschigen Fische machten ihr offensichtlich nichts aus, denn sie hatte große Freude daran, sie den Möwen hinzuschmeißen und sich köstlich amüsierte, wie die eine Möwe den ganzen Fisch in sich hineinschlang, während die anderen an seinem Schnabel zerrten, um auch ein Stückchen zu erwischen. Ihre Nonna und ich hielten alles schön im Bilde fest!
Diese Fische (keine Ahnung, wie sie heißen) sind sicherlich nicht für die Möwen bestimmt, sondern für die Menschen zum Kaufen!
Doch nach diesen netten Bildern wurde es für mich langsam Zeit, an mein gewohntes Bruschetta-Mahl mit Vino blanco zu denken. Doch da morgen meine Heimreise beginnt, muss ich mir erst noch mein Ticket für die Überfahrt besorgen, was ich dann auch getan habe. 14,70 €, die Hinfahrt hatte 16,20 € gekostet. Wieso so unterschiedlich Preise, obgleich es die selbe Linie Siremar ist?
Doch bevor ich in diesen Genuss kam, habe ich mir noch den göttlichen Segen in dieser kleinen Kirche eingeholt.
Vor diesen kleinen Laden habe ich schon ein- oder gar zweimal gestanden, weil mich diese Köpfe an meine Sizilien-Reise erinnerte, wo eine ganze Reihe dieser herrlichen Figuren den Hof eines Hotels schmückte. Es war die „Oasi don Bosco“ auf Sizilien. Siehe auch:
Doch dann konnte ich endlich meinen Wein und meine Bruschetta zu mir nehmen: Sieht das nicht köstlich aus? Dazu natürlich:
So, nun habe ich auch den Bericht für den heutigen Tag erledigt und da es jetzt erst halb 5 ist und das Abendessen erst in 3 Stunden serviert wird, kann ich mich ja noch ein wenig auf meinen Balkon setzen und die E-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung lesen.
Ich habe dann vor dem Abendessen noch einige Worte mit dem Inhaber gewechselt, der eine interessante Laufbahn hinter sich hat. Er ist hier auf er Insel in einem Nachbarort von Lipari geboren und aufgewachsen, hat in den 70 er Jahren in Rüdesheim am Rhein Kinder in Italienisch unterrichtet (er zeigte mir noch einen Zeitungsartikel aus dieser Zeit), war dann 32 Jahre in England gewesen und hat dann (wann war das denn noch?) dieses Hotel gekauft und modernisiert, und geht fast jedes Jahr auf den WTM (World Travel Market) in London und auf die ITB (Internationale Tourismus Börse) in Berlin, um sein Hotel zu vermarkten. Hochachtung!
Ist das nun Kaolin oder nicht? Ich habe keine Ahnung, aber vielleicht ein Leser….
Das ist auf jeden Fall meine Terrasse am Abend. Da bin ich mir me(h)er als sicher!
Im Schwabenländle würde man sie ja Maultaschen nennen, hier jedoch Ravioli. Worin besteht eigentlich der Unterschied? Entweder sind die Schwaben ausgewanderte Italiener oder umgekehrt!
Ist es nun eine Dorade oder ist es sie nicht? Nein, die Übersetzung mit „Steinbeißer“ muss wohl doch stimmen.
Morgen nun beginnt die Rückreise, die hoffentlich noch einmal genauso interessant wird, wie alles Bisherige! Doch nun den letzten Schluck Rotwein und dann Gute Nacht Liparische Inseln!
11. Etappe: Milazzo auf Sizilien
13. Tag:Dienstag, der 5. April 2016
Der Morgen sieht ja wieder ganz gut aus und lässt eine ruhige Überfahrt erwarten.
Nach dem Frühstück hatte ich noch eine gute Stunde Zeit, die ich auf der Terrasse zum SZ-Lesen nutzte und letzte Fotos vom sehr netten Hotel „Rocce Azzurre“ machte. Das Badedeck direkt im Meer. Die Liege und Kaffee-Terrasse Ist das der „Geist des Hauses“? Die Terrasse von der Wasserseite aus gesehen.
Ich muss als Fazit gestehen, dass mir das „Rocce Azurre“ sehr gut gefallen hat und der Preis von 50 € pro Tag für HP mehr als günstig war!
So gegen 11 brachte mich der Hotel-Shuttle zum Hafen, wo ich die letzten Bilder von Lipari machte.
Wieder einer der Fischer, die ihre frischen Fische lautstark anpriesen.
Die Autofähre legte auch schon an, doch nicht für mich. Und das ist mein letztes Foto von Lipari. Ob ich wohl jemals wiederkommen werde? Schön war´s und schön wär´s!
Nach einem kurzen Zwischenstopp auf Vulcano waren wir dann so kurz vor 1 Uhr mittags in Milazzo. Ich ging gleich zu meinem Hotel „La Bussola“, wo man mich auch wiedererkannte, so dass ich nicht erneut meinen Personalausweis vorlegen musste. Ich bekam sogar das gleich Zimmer, das ich schon letzte Woche hatte. Nun bin ich nur noch gespannt, was ich morgen früh bezahlen muss?
Da es ja noch früh am Tag war, machte ich mich auf dem Weg hoch zur Festung. Es gibt wohl keine Stadt, die auf Kriegerdenkmäler verzichtet, mit denen sie die toten „Helden“ gedenkt!
Ich sah viel Verfallenes (selbst Kirchen, was ungewöhnlich ist), aber auch herrliche Pflanzen und riesige Kakteen (Die Natur erneuert sich ja in jedem Frühjahr, bei Gebäuden – und Menschen – ist das leider nicht der Fall!).
Die Burg sieht ja ganz schön mächtig aus, doch leider war keine Besichtigung möglich. Alles verrammelt! Nicht nur ich war enttäuscht, sondern auch ein junges Paar, das sogar noch zwei schwere Rucksäcke mit auf den Berg geschleppt hatte, mussten unverrichteter Dinge wieder hinuntersteigen. Man will wohl keine Touristen hier oben haben!
Einen herrlichen Weitblick übers Meer und auf die im Dunst liegenden Liparischen Inseln hat man schon. Was das für ein interessanter Strauch mit seinen roten Früchten ist, weiß ich beim besten Willen nicht! Das kann man auch als „Mauerblümchen“ bezeichnen, es ist aber ein Löwenmäulchen. Aber was das ist? Keine Ahnung!
In einem sauberen Haushalt stellt man seine Pantoffeln halt vor die Tür auf die Straße!
Und dann wieder viel Verfallenes wie diese alte Kirche mit einem einstmals schönen Portal. Oder diese Haus, das wohl einmal ein Palazzo gewesen ist und nun nur noch verfällt! Schade…
Sehr schön fand ich dagegen diese schattige Promenade am Ufer.
Was macht denn Tante Mirja´s Auto hier, ist sie mir etwa gefolgt?
Da es nirgend meine geliebte Bruschetta gab, habe ich eine Caprese mit einem Glas Weißwein zu mir genommen. Da ich nicht genau wusste, was eine Caprese ist, habe ich erst mal wieder bei Wikipedia nachschauen müssen. Da steht folgendes: „Caprese (italienisch für zu Capri gehörend) ist ein italienischer Vorspeisensalat aus Tomaten, Mozzarella, Basilikum und Olivenöl. Wegen seiner Farben Rot, Weiß und Grün, die der Flagge Italiens entsprechen, gilt er als Nationalgericht.“ Also ganz einfach Tomaten mit Mozzarella und Basilikum und natürlich Olivenöl. Doch mein Caprese war im Brötchen! Man lernt halt nie aus!
Mein „medizinischen Bier“ habe ich mir heute aus der Minibar im Hotel genommen und es mir auf der Terrasse gegönnt.
Und nun werde ich mir gleich ein Restaurant gönnen, das ich bei Tripadvisor gefunden habe. Doch von der Rezeption lasse ich mir auch noch einen Tipp geben.
Der Abend war dann doch etwas enttäuschend, denn das gesuchte Restaurant „The Loft“, das sich gleich um die Ecke befinden soll, habe ich zunächst nicht gefunden. Bin durch alle möglichen und unmöglichen Straßen gelaufen, habe auf einer Tankstelle und zum Schluss bei einem Fischhändler gefragt, der es mir dann zeigte: ein ziemlich unscheinbares Lokal, das ich wohl übersehen hatte. Und als ich dann dort war, sperrte eine ältere Dame gerade die Tür zu „Domani“ sagte sie nur, das wohl frustrierendste Wort des Mittelmeerraumes: Morgen! Erst bin ich dann noch weiter zum Hafen gegangen, doch da ich dort schon mittags nichts Tolles gefunden habe, kehrte ich um und ging wieder ins Hotel, um dort zu essen. Davon habe ich nicht einmal ein Bild gemacht, so frustriert war ich. Nun, kann auch mal passieren.
- Tag: Mittwoch, der 6. April 2016
Heute Nacht habe ich ja mal wieder geniale Träume gehabt, die ich wohl nie werde realisieren können: sie hatten wieder einmal mit Containern zu tun, allerdings in ziemlich großen Dimensionen. Doch auch meine Ferienhaus-Container kamen dabei wieder ins Spiel, und diese Idee muss ich nach meiner Rückkehr wohl mal intensiver bearbeiten.
Die Morgensonne schien um 7:40 Uhr noch etwas blass, doch die erste Schnellfähre war schon wieder unterwegs auf die Inseln.
12. Etappe: Maratea
Nach dem Frühstück und dem Bezahlen, wobei ich mich etwas übers Ohr gehauen fühlte (für das primitive Abendessen hat man 36 € berechnet!), bin ich zunächst gen Süden gefahren, denn eigentlich wollte ich ja noch einmal einen Blick auf den schneebedeckten Ätna werfen. Doch das Wetter war so dunstig, dass ich ihn nicht gesehen habe.
Da ich schon über eine Stunde durch enge Orte mit entsprechendem Stau und vielen Serpentinen gefahren war, entschloss ich mich, nicht weiter auf den Ätna zu warten und bin zurückgefahren. Als ich kurz vor Milazzo die Autostrada sah, bin ich auf sie abgebogen und nach Messina zur Fähre gelangt.
Gegen 12:30 fuhr sie los. Mein letzter Blick auf Messina und Sizilien.
In der Straße von Messina herrscht offenbar immer ein starker Wind und scheinbar auch eine starke Strömung, denn die Wellen kräuselten sich sehr.
So gegen 1 Uhr legte die Fähre an und ich war wieder auf dem italienischen Festland.
Ich wollte nicht erneut die kurvenreiche Strecke entlang der Küste bis Palmi fahren, allerdings wollte mein Navi es. Doch irgendwann erwischte ich die Autobahn, allerdings in die falsche Richtung: Reggio Calabri. Ich wollte jedoch Richtung Salerno. Ich musste als zurück bis kurz vor die Fähre und in die Stadt hineinfahren, doch da konnte ich einen U-Turn machen und auf die Autobahn Richtung Salerno fahren. Es gab viele Tunnel und einige Baustellen und ich wunderte mich immer wieder, dass sich kein einziges Auto an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverbote hielt. Da wird man leicht zum Mit-Verkehrsraudi!
Die SS18, die an der Küste entlangführt, ist eigentlich nicht besonders reizvoll, bis auf ein kurzes Stück hinter Vibo Valencia. Daher habe ich auch nur kurz in einem kleinen Ort gehalten, weil ich etwas müde wurde und mir die Beine vertreten wollte. Dabei ist dann das Bild entstanden.
In Maratea hatte mein Navi – und somit ich – das Problem, das Hotel „Borgo La Tana „zu finden und ich brauchte drei Versuche, bis es endlich gelang. Die Rezeptionistin erklärte mir, dass Borgo so etwas wie Villa bedeutet. Daher ist das Hotel auf mehrere Häuser verteilt. Mein Zimmer 208 war im Nebenhaus ganz unter dem Dach. Der Blick aus meinem Fenster.
Schwierigkeiten hatte ich mit der Stromversorgung für meinen PC, denn es gab nur im Bad eine Steckdose; in die mein Adapter passte. Das finde ich sowieso etwas komisch, dass man in Italien zwei verschiedene Steckdosen braucht. Die meisten haben kleinere übereinanderliegende Dreifachstecker. Doch mein Adapter hatte einen größeren Abstand, der nur in Spezialsteckdosen passe. Komisch.
Ich wollte mir natürlich noch den Strand bzw. die Küste von Maratea ansehen, doch daraus entwickelte sich eine lange Wanderung. Erst durch eine ziemlich ungepflegte Gegend bis zum Strand, der aus braunem Sand und vielen Kieseln bestand, die z. T. sehr schön gemustert waren. Ich wollte am Strand entlang bis zu den ca. 2 km entfernten Häuser gehen, doch das erwies sich als unmöglich, denn kurz davor ergoss sich ein ziemlich breiter und reißender Fluss ins Meer, den ich nicht überwinden konnte, wenn ich mich nicht ausziehen wollte. Also, den ganzen Weg zurück!
Doch nee, ich habe doch noch eine kleine Abkürzung gefunden und kam an einer Ferienhaus-Siedlung vorbei, die von – glaube ich – Oleandersträuchern umgeben war, die gerade anfingen zu blühen.
Ganz witzig fand ich diese Szene: Die Schafe und Ziegen wurden von einem Auto als „Schäfer“ geführt, in dem zwei Frauen saßen, die hin und wieder hupten, damit die Tiere nachkommen. Hinterher lief dann noch ein Mann, der vor lauter Telefonieren gar nicht schnell genug nachkommen konnte.
Mein Abendessen in dem eigentlich ganz netten Restaurant mit den dicken „Goldfischen“ im Aquarium war wohl doch nicht so ganz nach meinem Geschmack. Die Fafalle mit geräuchertem Lachs, waren ja noch ganz in Ordnung, auch wenn sie mir etwas zu rauchig schmeckten, doch die gefüllten Tintenfische sind wohl doch nicht das, was ich mag. Da denke ich nicht nur an mein Japanerlebnis, als die Fiecher aus dem Becken gezogen und bei fast lebendigem Leibe verzehrt wurden, sondern sie sind für mich immer zu gummiartig. Nur den Käse habe ich verspeist (und natürlich die Flasche Weißwein, um alles runterzuspühlen.) Auffallend war auch, dass die Bedieung so gut wie nie lächeln konnte, was ich sehr merkwürdig fand. Merkwürdig – aber heutzutage fast schon normal – fand ich auch, dass an jedem Tisch telefoniert wurde.
War heute wohl nicht mein bester Tag! Lag das daran, dass es der 13 Tag meiner Reise war?
- Tag: Donnerstag, der 7. April 2016
13. Etappe: Paestum und Amalfiküste
Heute begann der Tag etwas trüber, und die Sonne war nur durch einen Schleier zu sehen. Später versteckte sie sich ganz hinter den Wolken. Ich habe geplant, mir nun endlich das Paestum und danach Pompei anzusehen, was ich auf einer meiner früheren Italienreise vor knapp 10 Jahren (siehe: https://www.diekmann-reisen.de/mare-monti-italien-2006/) beides ja nur durch den Zaun gesehen habe.
So stellt man (oder auch nur Diekmann) die Küsten in Italien vor: Dass man an solchen steil abfallenden Felswänden überhaupt Straßen bauen kann, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben.
Nach vielen Kurven erreichte ich schließlich Paestum, das ich – wie bereits erwähnt – vor knapp 10 Jahren ja nur durch den Zaun fotografiert habe. Daher jetzt etwas mehr: Zunächst konnte ich meinen Wagen unter diesem herrlich blühenden Baum abstellen. Dann kaufte ich mir ein Ticket für 7 € und noch ein kleines Büchlein für 5 € und dann ging ich los, um mir diese herrlichen Tempel von vor über 2.500 Jahren anzusehen.
Zunächst nur einige Säulen und Ruinen, doch dann liegen sie vor mir: zunächst der kleine Hera-Tempel und dahinter der mächtige Poseidon-Tempel in ihrer ganzen Schön- und Erhabenheit.
Ich will nicht sagen, dass mich ein Schaudern der Ergriffenheit überkam, doch gewaltige Ehrfurcht vor solchen imposanten, Jahrtausende alten Bauwerken sicherlich schon. Man könnte sicherlich Stunden damit verbringen, sich diese gewaltigen Ruinen genauer anzusehen, besonders, wenn man einen schlauen Führer erstanden hat. Doch da ich meine Brille im Auto habe liegen lassen, konnte ich die Texte nur schwer entziffern und habe es daher gelassen und mir die gesamte Anlage nur eine Stunde lang angesehen. Den Text werde ich wohl beim Niederschreiben des Berichtes verwenden können (doch z. Zt. liegt das Büchlein noch im Auto!). Daher jetzt im Nachhinein aus dem Büchlein „paestum der archäologische park, das museum/das heiligtum“ von Hera Argiva:
„Paestum ist für seine griechischen Tempel weltberühmt, die wie nur wenige unbeschädigte Monumente der Antike auch heute noch die Blicke und Fantasien auf sich ziehen. Nach über zweitausendfünfhundert Jahren an natürlichen und sozialen Katastrophen hat Paestum seinen wohlverdienten Platz in der europäischen und mediterranen Kultur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Wahlziel der `Grand Tour´ der Forschungs- und Bildungsreisen, die Grundlage und elitäre Voraussetzungen des modernen Kulturtourismus bilden, zurückerobert. Zur prähistorischen Zeit wurde das Gebiet mit den Namen `Gaudo´bezeichnet. Dies nach dem Stadtviertel, in dem Spuren einer großen Grabstätte, die seit Kurzem im archäologischen Museum zu sehen ist, entdeckt wurden. Die griechische Stadt wurde nach Strabone – dem adligen Vater der westlichen Geografie – von achäischen Bauern auf der Flucht aus Sybaris gegründet. Das sakrale Gebiet, auf dem die Burg von Agropoli, entsprichte dem Heiligtum von Poseidon Enipeo, dem Flussgott des Thessalien, der vom Dichter Lykophron besungen wurde.“ So, nun wissen auch Sie als Leser etwas mehr.
Wenn man von Paestum weiter gen Norden fährt, kommt man an einem unendlich langen Strandabschnitt entlang, der voll ist mit Hotels und Campingplätzen. Nur manchmal führen kleine Wege an den Strand (aber nur jetzt im Frühjahr, sonst zur Badesaison ist auch das so gut wie nicht möglich).
Als ich einen solchen Weg genommen hatte, kam ich auch tatsächlich an den Strand, doch als ich ein wenig am Wasser entlanggehen wollte, hielt mich ein Soldat an, der dort Wache hielt und mich nicht weiter ließ. Als ich dann wieder zurück zum Auto ging, hörte ich Schüsse. Aha, dachte ich mir, da ist bestimmt eine Übung im Gange und der Soldat passt einfach nur auf, dass den einsamen Strandbesucher nicht zufällig eine Kugel trifft! Danke, dass er mir das Leben gerettet hat!
Bei Salerno beginnt die Amalfiküste, die ich noch in sehr guter Erinnerung hatte, also wollte ich sie erneut befahren. Doch obgleich es kein Wochenendtag war und auch keine Ferienzeit ist, war sie mehr als voll, so dass man nur in Kolonnenfahrt hindurchkommt. Dabei ist sie oft so eng, dass eine Ampel geschaltet werden muss, damit sich die Autos nicht gegenseitig blockieren. Doch höllisch aufpassen muss man wirklich, denn nicht nur die Mopeds und Motorroller überholen halsbrecherisch, sondern auch viele Autos, so dass man jedes Mal mit einem gewissen Schrecken den Vorgängen erstaunt zuschaut.
Ich bin zum Glück durch alle Kurven gekommen und habe einmal sogar kurz anhalten können, um diese Bilder zu machen: Amalfi und die anderen Orte waren so proppe voll, dass es keine Chance zum Halten bzw. zum Fotografieren gab. Somit bin ich dann irgendwann von der Küstenstraße ins Innere des Landes gefahren. Allerdings auch wieder über enge und serpentinenreiche Straßen, bis ich dann in den Städtemoloch um Neapel kam und nur noch ein Hotel haben wollte.
14. Etappe: Pompeji
Das erste, was mir mein Navi anzeigte, war ein 4 Sterne Grand Hotel. Da sollte ein Einzelzimmer allerdings 140 € kosten, was mir einfach zu teuer war, also fuhr ich direkt weiter zum Ausgrabungspark von Pompeji, wo ich kurz parkte, um ein Hotel zu suchen. Das fand ich dann auch, sogar mit einem abgeschlossenen Parkplatz. Und da steht mein Autochen jetzt gut behütet unter Orangen und Zitronen, während ich meinen Tagesbericht schreibe, doch jetzt aufhören muss, denn meine Batterie im Laptop ist gleich leer und mein Stecker passt schon wieder einmal nicht in die vorhandenen Steckdosen. Vielleicht muss ich mir noch einen kleineren Adapter beschaffen. Und da es jetzt gleich 18:00 Uhr wird und mein Magen sich bemerkbar macht, werde ich mich jetzt in der Stadt umsehen.
Das Rathaus Die Piazza B. Longo mit dem mächtigen Dom Interessante Plastiken vor dem Dom Das Domportal Der prachtvolle Dom im Innern mit der tollen Decke und der prächtigen Kuppel
Das erste Restaurant, das mir die Chefin vom Hotel „Iside“ empfohlen hatte, das „Garum“ am Bahnhof, nimmt offenbar nur Gäste auf, die vorher reserviert hatten (mich also nicht). Daher suchte ich die zweite Empfehlung auf (inzwischen begann es zu nieseln), das „Peppino“ und da wurde ich auch akzeptiert. Ein einfaches und schlichtes Lokal, doch ich habe köstlichen Fisch – ich glaube, es war eine Meerbrasse (nein, denn das wäre ja eine Dorade gewesen!) – gegessen und einen guten Wein dazu getrunken.
Auf dem Weg zurück ins Hotel habe ich noch ein paar Aufnahmen vom Dom bei Nacht gemacht:
Um 8 Uhr lag ich im Bett und habe fast rund um die Uhr geschlafen: bis 7 Uhr morgens.
- Tag: Freitag, der 8. April 2016
Der leichte Regen von gestern Abend ist offensichtlich vorüber, so dass es sich sicherlich lohnt, mir heute die Ausgrabungen von Pompeji anzusehen.
Vorher habe ich mir allerdings noch einmal den Dom angesehen, da ich die prächtige goldene Orgel fotografieren wollte. Als ich das Foto gemacht hatte, ließ mich eine Frau durch ihre Gestikulierung wissen, dass man das wohl gar nicht gerne sieht, obgleich ich nirgendwo ein Symbol gesehen hatte, dass man NICHT fotografieren darf. Es gibt immer nur Hinweise, daß man nicht mit Blitz fotografieren darf.
Obgleich überall zu lesen ist, dass der Ausgrabung-Park schon um 8:30 Uhr aufmacht, machte er erst um 9 Uhr auf. Was denkt sich ein einigermaßen gut erzogener Deutsche dann? Bella Italia!
Ich hatte so mit 2 – 3 Stunden gerechnet, denn alles kann man sich beim besten Willen nicht mal an einem Tag ansehen. Zum Schluss kam ich mir sogar vor wie in einem Labyrinth, so verwirrend ist das Ganze. Doch reden wir nicht viel, sondern schauen einfach nur: Kurz nach dem Eingang war ich ja noch ziemlich alleine. Und im Collosseum war außer mir nur noch ein Pärchen. Doch da mit mir auch einige Schulklassen hineingegangen waren, dürfte das wohl nicht lange anhalten. Es war erstaunlich, wie sich die Leute und Gruppen in diesem riesigen Areal verlaufen. Denn es waren bestimmt Hunderte, die sich dieses Weltkulturerbe ansehen wollten.
Ich hatte mir zwar einen Führer mit dem tollen Titel „Wie besichtigen wir Pompeji Führer für die Ausgrabungen mit Stadtplan“, doch den muss man vorher erst einmal studieren, um zu wissen, wo man was finden kann. Das ganze System scheint etwas verwirrend für mich zu sein, denn es ist in in viele Sektoren unterteilt und überall stehen Nummern an den Ruinen, doch die haben mit den Nummern auf der Karte wenig zu tun. Da musste ich schon hin und wieder eine Aufsichtsperson fragen, die an bedeutenden Denkmälern mehr oder weniger darüber wachen, dass die Touristen nichts beschädigen oder „Souveniers“ mitnehmen. Die sagten mir dann auch, welches Gebäude auf der Karte und im Büchlein es denn nun waren.
Es gab zum Glück auch natürliche Kunstwerke und nicht nur 2.000 Jahre alte. Beide bewundernswert!
In drei Stunden kann man viel Fotos machen, daher hier nur ein paar (denn ich will ja keinen Führer durch Pompeji schreiben, denn davon gibt es genug und bessere.): Ich zähle mich eigentlich ja eher zur Spezies der Kunstbanausen, doch was man hier zu sehen bekommt, verschlägt einem schon mal den Atem. Welche Kunst und welch einen Lebensstil haben die Römer vor über 2.000 Jahrn schon erlebt, zelebriert, genossen, wie man es auch beschreiben will, als wir in Norddeutschland sicherlich noch nicht einmal Messer und Gabel kannten!
Diesen sitzenden/hockenden Menschen habe ich – so glaube ich – schon einmal in einem Fernsehfilm über Pompeji gesehen, bei dem deutlich wurde, dass die Menschen einen plötzlichen Tod erlitten haben, weil die Hitze der Lava sofort die Lungen verbrennt und man einen Sekundentod erleidet, ihn also gar nicht merkt. Sie haben zwar geahnt, was auf sie zukommen könnte und da nimmt man wohl eine solche Haltung ein, doch merken tut man den Tod nicht mehr.
Und der da hinten ist für alles verantwortlich: der Vesuv!
Ich habe natürlich noch viel, viel mehr Fotos gemacht, doch wenn ich die alle zeigen würde, würde es für den Leser sicherlich langweilig werden.
Das war das Bild vor der Kasse so gegen 12 Uhr! Man gut, dass ich so früh dran war!
Als ich so gegen 12 zu meinem netten ***Hotel „Iside“ zurückkam, um meinen Wagen abzuholen, den ich dort während meines Parkbesuches haben bleiben lassen können, meinte die Seniorchefin, ob ich mein Gepäck auch schon dabei hätte. Natürlich habe ich! welche Frage. Doch als ich dann rausfahren wollte, stand eine Mitarbeiterin am Tor und hielt mich auf. Ob ich mein Gepäck auch wirklich dabeihaben würde. Nun musste ich doch aussteigen und nachsehen. Und siehe da: Es war NICHT in meinem Kofferraum! Ich hatte es einfach in der Halle beim Frühstück stehen lassen. Das passiert nur, weil ich normalerweise das Gepäck immer direkt ins Auto bringe, bevor ich zum Frühstück gehe. Gewohnheiten können somit in Ausnahmefällen auch schon mal in die Falle führen! Ich mag gar nicht daran denken, was mir heute Abend widerfahren wäre, wenn ich im Hotel ohne Gepäck angekommen wäre? Ich hätte mich bestimmt ins Meer gestürzt! Doch glücklicherweise hat mich das „Hotel Iside“ vor dieser Schmach gerettet!
14. Etappe: Montecassino
Doch damit war mein heutiger geschichtsträchtiger Tag noch nicht zu Ende, denn nördlich von Neapel legt das Kloster Montecassino, an dem ich auf meinen früheren Italienreisen nun schon 2-mal vorbeigefahren bin, doch noch nie besichtigt hatte. Also ins Navi eingeben und die kürzeste Strecke wählen und los ging´s. Doch wenn man immer noch „Autobahn meiden“ programmiert hat, will das Ding mich einfach durch die Stadt Napoli führen, doch das Chaos habe ich ja schon einmal erlebt und daher bin ich auf die Autobahn ausgewichen. Natürlich wollte mich die liebliche Navi-Stimme immer wieder auf die nächste Ausfahrt lotsen, doch habe ich sie einfach ignoriert. Und so war ich viel schneller und eher in Montecassini, als vom Navi angesagt.
Auch hier habe ich mir für 3 € ein Büchlein im nicht besetzen Info-Stübchen gekauft, doch das hätte ich eigentlich gar nicht gebraucht. Vielleicht, wenn ich zuhause bin, um Details zu ergänzen.
Es ist schon ein gewaltiges Kirchengebäude, das sich da oberhalb auf dem Berg über dem Ort Cassini befindet (eigentlich im Ganzen nur aus der Luft zu fotografieren).
Das gesaltige Kirchenschiff mit viel Gold und vielen Farben, was mir besonders gut gefallen hat. Die herrliche Kuppel über dem Altar mit der Orgel hinter dem Altar, was man auch nicht so oft sieht.
Wenn man dann im Büchlein nachschaut und liest, bzw. aus der Geschichte selbst noch mitbekommen hat, wie das Kloster im 2. Weltkrieg am 15. 2. 1944 zerrstört worden ist, kommt mir noch heute das Grausen. Bisher hatte ich geglaubt, dass Deutschland hier die Hauptschuld trägt, doch wenn man dann einmal nachliest, waren es in erster Linie die Alliierten:
„In der Endphase des Zweiten Weltkriegs war Montecassino Zufluchtsort für Zivilpersonen. Trotz gegenteiliger Versicherungen seitens der Wehrmacht und des Vatikans befürchteten die Alliierten, dass sich aufgrund der militärisch günstigen Lage deutsche Soldaten im Kloster aufhalten könnten. Die deutsche Seite gab Anweisung, sich keinesfalls der Anlage zu nähern, und tat dies über unverschlüsselte Funksprüche auch kund. Die Alliierten führten am 15. Februar 1944 einen massiven, dreistündigen Bombenangriff auf das Kloster durch, wobei 250 verbliebene Flüchtlinge und Mönche den Tod fanden. Mit Ausnahme der Krypta wurde das Kloster an diesem Tag bis auf die Grundmauern zerstört.
Nach der Bombardierung rückte die Wehrmacht in die Ruinen ein und besetzte sie für die Dauer mehrerer Monate. Es folgte eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs, die Schlacht um Monte Cassino.
Der Vatikan erklärte später, vor der Bombardierung hätten sich weder deutsche Soldaten noch Kriegsgerät im Kloster befunden.
Der Wehrmachts-Oberstleutnant Julius Schlegel hatte, als sich die Front näherte, die Kunstschätze des Klosters Montecassino auf 100 Armeelastwagen verladen lassen und in die Engelsburg nach Rom evakuiert. Der Wiederaufbau des Klosters war nicht zuletzt deshalb möglich, weil Julius Schlegel auch alle Baupläne rettete.
Nach 1945 wurde die Abtei mit Hilfe des italienischen Staates in zehn Jahren nach den ursprünglichen Bauplänen wiederaufgebaut, dem Leitsatz des Abtes Ildefonso Rea „Wo es stand und wie es war“ folgend.“ Quelle: Wikipedia
Auf den Hin- und Rückweg zum Kloster kommt man an dieser Burg vorbei, dessen Bedeutung mir nicht klargeworden ist, da sie geschlossen war. Bei Wikipedia fand ich dann folgende (schlechte) Übersetzun:
„La Rocca Janula war über Jahrhunderte die militärische Fokus der Herrschaft von St. Benedikt Erde . Die Burg , zusammen mit dem nahe gelegenen Abtei von Monte Cassino , dominiert nach wie vor die moderne Stadt von Cassino . Er verfolgt den Begriff Janula nach dem Gott Janus , oder Janus, vielleicht auf diesem Hügel ein Ort der Verehrung , die ihm gewidmet war; Aber es gibt wenig archäologische Beweise. Janula in Latein ist auch kleine Tür zu bedeuten, so der Name in seiner Rolle als „Tor“ zu Montecassino beziehen könnte. In der letzten Zeit wurde die Burg zu Unserer Lieben Frau gewidmet, die in einigen Gebeten Janua Coeli, das heißt Pforte des Himmels genannt wird.„
Ich wolle natürlich noch ein paar Kilometer weiter gen Norden kommen – denn irgendwann wollte ich auch mal wieder nach Hause kommen – und so entschied ich mich für den Küstenort San Felice Circon, doch da war die Straßenführung so, dass man praktisch nicht hinkommen konnte, also fuhr ich weiter bis zu einem – noch im Winterschlaf befindlichem – Seebad: Nettuno.
Zum Glück fand ich ein Hotel, das offen hatte, Hotel „Neptunus“, für 45 € das Zimmer. Doch da das Restaurant geschlossen hatte, besorgte ich mir im nahen Supermarkt mein Abendmahl: Bier, Rotwein, Tomaten, Schinken, Crostinos und Gorgonzola und ließ es mir gutgehen. So, nun ist mein Abendmahl beendet, die Flasche Rotwein leer und es ist kurz vor 10. Also Zeit zum Schlafengehen! Reimt sich schon mal wieder. Was so´ne Flasche Rotwein doch für Künste hervorbringt!?
- Tag: Samstag, der 9. April 2016
Guten Morgen! Das Wetter sieht heute ja mal wieder ganz gut aus. Da muss ich mal überlegen, wohin ich heute fahre, denn langsam wird es Zeit, wieder in die Heimat zu kommen. Italien ist doch viel länger, als dass man es sich leisten kann, nur über Landstraßen zu fahren.
Nach einem kargen Frühstück verlies ich das Hotel (erst beim nächsten Hotel im Chianti-Gebiet merkte ich, dass ich den Personalausweis nicht zurückbekommen hatte und ich auch nicht danach gefragt hatte. Das ist mir nun auf meinen Italienreisen schon zum 2. Mal passiert. Geschieht offenbar immer nur in einfachen Hotels und durch mein schlechtes Gedächtnis. Will nicht die Schuld auf andere schieben!)
Es war eine ziemlich langweilige Fahrt von Nettuno bis zur Autobahn vor Rom. Doch dann ging es flott voran, denn durch den römischen Verkehr wollte ich mich mit Sicherheit nicht quälen.
15. Etappe: Toscana
Auf dem Weg nach Viterbo, wo ich mir eigentlich noch einmal die interessante Säule ansehen wollte, sah ich neben der Straße komische Höhlen, die mich veranlassten, einen Halt einzulegen, um sie mir näher anzusehen. Es ist das Örtchen Sutri und ist ohne Sehenswürdigkeiten auf meiner Marco Polo Landkarte eingetragen. Dabei sind das, was man dort sieht, besondere Schätze. Hier zunächst meine Bilder: Der Eingang zum Amphietheater. Ich musste mich natürlich später erst mal wieder bei Wikipedia schlau machen, was eine Nekropole eigentlich ist. „Eine Nekropole, auch Nekropolis, oder Totenstadt ist eine baulich gestaltete größere Begräbnis- und Weihestätte des Altertums und der Ur- und Frühgeschichte. Fehlt die bauliche Komponente, handelt es sich um ein Gräberfeld.“
Das soll wohl Karl der Große darstellen.
Und jetzt Näheres aus Wikipedia: „Kernstück des archäologischen Parks (Parco urbano Antichissima Città di Sutri) südlich der Stadt ist ein römisches Amphitheater, vage datiert zwischen dem ausgehenden 2. Jahrhundert v. Chr. bis 1. Jahrhundert n. Chr., das 49,6 mal 40,8 Meter misst und gänzlich aus dem anstehenden Tuffstein herausgeschlagen wurde. Man erkennt noch deutlich seine beiden Eingänge, drei Zuschauerränge mit Stufen, die nach einem ausgeklügelten Zugangssystem 9000 Personen fassen konnten, sowie die Arena, umgeben von dem Gang mit 10 Öffnungen, durch die die Kampftiere hereingeführt wurden.
Der Komplex war bis ins 19. Jahrhundert unbeachtet geblieben; restauriert wurde er mit Mitteln der lokalen Adelsfamilie Savorelli, deren Palazzo mit Parkanlage im Stil der Renaissance auf dem Hügel über dem Theater noch erhalten ist. Diese Villa hatten die Savorelli von ihren Vorgängern, den Marchesi Muti-Papazzurri, übernommen, die sie im 18. Jahrhundert errichtet hatten. Heute befindet sich die Villa im Besitz der Stadt Sutri[5].
Neben der Villa liegen die Reste der so genannten Burg Karls des Großen, wo sich der Überlieferung nach der Kaiser aufgehalten haben soll; nach der Bausubstanz zu urteilen (13. Jahrhundert) kann es dieses Gebäude aber nicht gewesen sein.
Die zweite Attraktion des Parks ist die in denselben Felsen gebaute Kirche Madonna del Parto, die ihrer Struktur zufolge in der Antike zunächst ein etruskisches Grab und später vermutlich ein Mithras-Heiligtum war. Zu erkennen ist noch der Graben zum Auffangen des Stierbluts beim Opferkult. In christlicher Zeit in eine Kirche verwandelt, birgt der einschiffige Raum heute mittelalterliche Freskenreste: Über dem Altar Christi Geburt, an den Seitenwänden Maria mit Kind und die Heiligen Christophorus und Michael, über dem Eingangsbereich ein Zug der Pilger auf den Heiligen Berg Monte Sant’Angelo in Gargano, ebenfalls eine mit dem Heiligen Michael verbundene Szene.
In der Tuffwand rund um den Komplex öffnen sich 64 Etruskergräber, durchweg zu datieren zwischen dem 6. und 4. Jahrhundert v. Chr. Alle Gräber sind leer und wurden zwischenzeitlich als Ställe und Remisen zweckentfremdet. Es gibt Gräber mit nur einer Grabkammer sowie Doppelkammergräber. Nur Grab Nr. 64 weist noch Reste des antiken Dekors auf.“
Das liebe ich so auf meinen Reisen: Da findet man plötzlich – auf der Karte nicht eingezeichnet – Sehenswürdigkeiten der ganz besonderen Art. Daher fahre ich auch gerne über Landstraßen, denn auf Autobahnen sind solche „Entdeckungen“ nicht möglich!
Das passierte mir in dem Städtchen Montefiascone noch einmal. Es liegt hoch auf einem Berg am Lago di Bolsena und ist somit schon von weitem durch eine mächtige Kirche und eine Burgruine zu erkennen. Natürlich machte ich halt, um mir das näher anzuschauen.
Das Besondere an der Kirche ist nicht nur, dass man sie von unten bzw. ebener Erde kaum fotografieren kann. Sie besteht praktischen aus zwei übereinandergebauten Rundkirchen. Sowas habe ich noch nie gesehen! Der untere Teil der 2 Rundkirchen
Der obere Tel mit seiner großartigen Kuppel
Nur von oben, wenn man hoch zur Burgruine geht, kann man ein Bild von der Kirche machen.
Wenn man dann den Berg weiter hoch steigt, kommt man an uralte Ausgrabungen: Von hier oben hat man einen herrlichen Blick über den Lago di Bolsena
Wenn man durch die Toskana fährt, ist man immer wieder überrascht, welch hohe Berge und schöne Täler sich vor einem aufzeigen. Und wenn man dann Pech hat (oder auch Glück), führt einem eine Straßensperre direkt auf einen hohen Berg mit einer Burgruine hinauf: Die Fortezza di Radicofani. Hier eine Kurzbeschreibung von der entsprechenden Internetseite www.fortezzadiradicofani.it/: „Die imposante Rocca oder Festung von Radicofani befindet sich am südlichen Ende des Val D’Orcia, auf einem schmalen Hügel zwischen dem Monte Amiata und der Grenze zu Umbrien und Latium gelegen. Es ist leicht nach einer Abweichung von SS.2 Cassia erreicht. Radicofani ist in der Liste „Weltkulturerbe“ der UNESCO als Teil der „Künstlerischen Natur- und Kulturpark Val d’Orcia“ und „Orange Flagge“ des italienischen Touring Club.“
Diese Tafel konnte ich nicht entziffern, denn sie war nur in italienischer Sprache verfasst, da muss ich mich wohl wieder mal im Internet schlau machen. Hier war der versperrte Eingang zur Ruine. Etwas weiter wwar dann ein Eingang mit einem Kiosk. Doch da man dafür hätte Eintritt zahlen müssen, habe ich verzichtet. Dafür jedoch den sagenhaften Ausblick über die Gegend genossen: und mich über diese Vehikel amüsiert.
So stelle ich mir ein Landgut in der Toskana vor.
Und dann lag Siena vor mir, die Hauptstadt des wohl bekanntesten Weinanbaugebietes Italiens: Chianti. Unvergesslich sind für mich die berühmten bastumwickelten Chiantiflaschen aus den 50er und 60er Jahren, die nicht nur jeder Italienurlauber als Souvenier mitbrachte, sondern die es auch in Deutschland zu kaufen gab und sich großer Beliebtheit erfreuten. Sie endeten meist in Wohnzimmern, Partykellern, Schrebergartenhäuschen oder Studentenbuden als Kerzenhalter.
Das endete eigentlich erst Mitte der 80er Jahre durch den Weinpansch-Skandal in nahezu allen Weinanbaugebieten Europas. Danach entstand ein völlig neues Qualitätsdenken bei den Winzern und heute produziert man im Chianti-Gebiet Top-Weine unter der Bezeichnung „Chianti Classico“ und besitzt weltberühmte Weingüter wie z. B. „Antinori“. Eines der bekanntesten Top-Rotweine ist der „Brunello Montepulciano“, den man selbst vor Ort nicht unter 20 € die Flasche bekommt. Davon habe ich denn auch eine Flasche für meinen Freund Heino aus Dossenheim mitgenommen, der ihn besser schätzen und genießen kann als ich, denn bei mir wäre das wie „Perlen vor die Säue zu werfen“, da ich keine gute Nase für Spitzenweine habe.
16. Etappe: Siena
Ich bin ja schon einige Male in Siena gewesen, doch ist es mir nie gegönnt gewesen, die Stadt auch zu besichtigen. Früher, zu meiner Romantik-Hotel Zeit, hatten wir das Hotel „Scacciapensieri“ als Mitglied und das habe ich natürlich hin und wieder besucht. Doch da es oberhalb der Stadt liegt, bin ich nie in die Stadtt selbst gekommen (dazu langte nie die Zeit!). Vor ein paar Jahren wollte ich sie dann erneut besichtigen, doch das war zur Hochsaison und da bekommt man nirgendwo auch nur einen winzigen Parkplatz – auch außerhalb der Stadt nicht – also habe ich darauf verzichtet. Diesmal wollte ich es aber wissen und es hat geklappt! Hier jetzt meine Eindrücke:
Basilica San Domenico Einige Impressionen aus der Altsstadt von Siena: Was das Symbol für Rom in Siena bedeutet, habe ich nicht rausbekommen.
Die Piazza del Campo mit dem Palazzo Pubblico
Bekannt ist Siena durch seine jährlichen Stadtteil-Wettbewerbe:
„Die historische Altstadt ist gegliedert in drei Terzi (Drittel), in denen mehrere Contrade (Stadtteile) zusammengefasst esamt 17) und die alle innerhalb der Stadtmauern von Siena liegen. Die Contraden sind nach ihren Wappen (meist Tieren) benannt und sind Gegner beim berühmten Pferderennen Palio, das jährlich einmal im Juli und einmal im August stattfindet. Die Contraden erfüllen in Siena viele Zwecke, sie kümmern sich um die Renovierung ihres Stadtteils, pflegen ihre alten Bürger und geben Arbeitslosen vorübergehend Aufgaben. Auf Grund der sozialen Aktivitäten der Contraden, in denen jeder jeden kennt, ist Siena unter den Städten dieser Größe die mit der geringsten Kriminalitätsrate sind insg.“
Da kommt Appetit auf! (Man könnte es auch als „Selfi mit Schinken“ bezeichnen…)
Ich hätte den Dom ja gerne auch von innen betrachtet, doch das geht nur mit einer Eintrittskarte, und für die muss man sich in diese Reihe eingliedern. Da meine Parkzeit nur 1 Stunde betrug und ich sowieso schon eng in der Zeit war, musste ich wohl oder übel verzichten!
Auf dem Rückweg zum Parkplatz habe ich mich doch tatsächlich verlaufen und bin auf einem Friedhof gelandet. Kurz davor sah ich diese herrlich blühenden Glyzenien. Glücklichereweise habe ich dann doch noch meinen Parkplatz wiedergefunden und das Auto war auch noch nicht abgeschleppt und auch kein Knöllchen war hintere dem Scheibenwischer zu finden.
16. Etappe: Chianti
Durch das herrliche Chianti-Gebiet bin ich dann weitergefahren, bis ich an der Straße kurz vor Piazzano in Chianti ein, nein zwei Hinweisschilder auf ein Hotel und ein Restaurant sah. In einer sehr spitzen Rechtskurve, die selbst mein kleines Auto nicht auf Anhieb schaffte, bin ich dann zum Hotel eingebogen und kam nach ein paar Minuten durch ein enges Gässchen zum angestrebten Hotel.
Und hier werde ich heute Nacht schlafen, in der „Villa Le Barone“ für 164 €! Man gönnt sich ja sonst nichts! Das Restaurant ist in einem ehemaligen Stallgebäude untergebracht und wirkte eher wie ein schlichter Landgasthof
Mein Essen für 45 € fand ich auch nicht zum Hurra-Schreien.
- Tag: Sonntag, der 10. 4. 2016
Heute Morgen scheint wieder die Sonne. Da werde ich mich jetzt wohl sputen, um noch bis Mauls zu kommen.
Der Aufenthalt wurde mit insgessamt 226,50 € incl. Abendessen und Getränke der teuerste auf meiner gesamten Reise! (War den Preis in keinster Weise wert, wie mir auch das ganze Hotel total überteuert vorgekommen ist.) Dafür wurde ich am Morgen nach dem Bezahlen vom Eigentümer persönlich begrüßt! Das lag wohl daran, dass ich am Abend vorher der sehr hilfsbereiten Rezeptionistin meine Visitenkarte (auf der „Reisejournalist“ steht) gegeben hatte, damit sie im letzten Hotel, in dem ich meinen Personalausweis vergessen hatte, anrufen und meine Adresse durchgeben konnte, damit es ihn mir nach Hause schicken kann (was dann auch erfolgte. Grazie!).
Doch zunächst habe ich die herrliche Chianti-Region genossen und hin und wieder angehalten, um ein Foto zu machen.
Kurz vor Florenz habe ich dann allerdings die Autobahn bis Verona Nord genommen (17,40 €), denn von dort wollte ich durch das sehr imposante Lagarina-Tal fahren, durch das zwar auch die Autobahn führt, doch da kann man die Gegend nicht so intensiv genießen und auch mal einen Halt einlegen.
Gewaltiges Gebirgsmassiv mit dem Etsch-Fluss, der das ganze Lagarina-Tal durchschneidet.
Und überall blühen die Bäume und Sträucher: Frühling im Trentino
17. Etappe: Mauls
Und nun bin ich wieder einmal im Romantik Hotel „Stafler“ in Mauls gelandet, (Blick von meinem Balkon auf die Berge) wo ich heute sicherlich eine bessere Küche erleben werde, als in der „Villa Le Barone“.
Das nette Ambiente und meine Vorspeise Bärlauchrisotto mit Spargel. Köstlich! Die Hauptspeise, Lammcarree, habe ich nicht fotografiert, da ich mich sehr nett mit der Seniorchefin unterhalten habe
- Tag: Montag, der 11. 4.2016
Heute muss ich mich etwas sputen, denn ich habe mich zunächst um 13:30 Uhr in Bottighofen in der Schweiz verabredet. Lt. Google Maps braucht es über die Autobahn ca. 3 ¼ Stunden, also muss ich wohl spätestens gegen 10:00 Uhr hier los!
Zuerst aber habe ich mir noch den sehr modernen und ökologischen Hof der Staflers angesehen und durfte für ein Foto mit dem Besitzer Andreas Stafler posieren.
17. Etappe: Durch Österreich an den Bodensee
Dann wurde es aber auch Zeit für mich, denn ich musste ja um halb 2 in Bottighofen bei Konstanz sein, da ich mich mit Georg Ziegler von Holidaycheck verabredet hatte. Daher nahm ich natürlich die Autobahn, sonst hätte ich es nie geschafft.
Genau um 12 Uhr erreichte ich den Arlbergtunnel, doch in Bottighofen kam ich trotzdem über eine halbe Stunde zu spät an, denn ich hatte mich um 13:30 Uhr verabredet und nicht um 14: 30, wie ich irgendwann glaubte. So war denn unser Gespräch auch nur von kurzer Dauer, weil Georg um 14:30 schon den nächsten Termin hatte. So ist das halt bei gefragten Managern…
Ich besuchte noch das Hotel „Six“ in Kreuzlingen, mein erstes Garni-Hotel, das ich in der Schweiz aufgenommen habe www.garni-hotels.info).
Über dem Schwarzwald kamen dicke Wolken auf, und als ich ihn überquerte, waren einige Straßen auch noch nass.
17. Etappe: Heimreise über die Badische Weinstraße
Und nun bin ich in Badenweiler im Hotel „Anna“ bei meiner Freundin Gabi, mit der wir am Abend mit ihrem Mann die eine oder andere Flasche geköpft haben…
- Tag, Dienstag, der 12. 4. 2016
Auf der Weiterfahrt nach Dossenheim bei Heidelberg habe ich diese herrlich blühenden Obstbäume gesehen, die mich natürlich anhalten ließen, um sie zu fotografieren. Danach bin ich allerdings über die Autobahn gefahren, um nicht zu späte bei meinen Freunden Christl und Heino in Dossenheim zu erscheinen, die gerade den Maler im Haus gehabt hatten und jetzt alles wieder einräumen mussten (wobei ich natürlich geholfen habe!)
Am Abend wollten wir eigentlich zum Spargelessen in die „Markthalle“ fahren, doch da gab’s keinen Spargel, nur einen Regenguss mit einem herrlichen Regenbogen:
- Tag: Mittwoch, der 13. 4. 2016
Es regnete auch heute Morgen noch, so dass ich die Autobahn genommen habe, nicht zuletzt, um meine Tochter in Bad Homburg zu besuchen. Erst erreichte ich sie telefonisch nicht, doch dann rief sie zurück und wir konnten uns bei ihr zu einem Tee treffen.
Der Besuch war allerdings nur kurz, denn ich wollte ja heute noch nach Hause fahren und das sind noch über 600 km. Anfangs regnete es noch ziemlich stark, doch so ab Gießen wurde das Wetter besser und man konnte ohne Wassergischt fahren. Kurz vor 19:00 Uhr war ich dann auch zuhause. Und damit endet meine Reise zu den Liparischen Inseln. Insgesamt bin ich knapp 6.400 km gefahren…
Bis zur nächsten Reise
Ihr
Single-Reisender
Jens Diekmann