DSC03545 Viktoria & Albert Museum

DSC03504Millis Geburtstag

DSC03580 Brighton

Da wollte ich nun mal umweltfreundlich sein und nicht mit dem Auto oder dem Flieger nach London reisen, doch eine große Freude ist dabei nicht aufgekommen, sondern eher Stress und Ärger.

Das begann schon damit, dass es gar nicht so einfach war, eine Fahrkarte zu bekommen. Im Internet hatte ich zwar schon recherchiert, doch da ich nicht direkt von Rendsburg nach Twickenham fahren wollte, sondern einen Abstecher über Oldenburg geplant hatte, kappte das nicht so recht. Also ging ich zum Schalter am Bahnhof. Die Mitarbeiterin war sehr hilfreich und nett und bemühte sich redlich, die entsprechenden Verbindungen herauszubekommen. Nach über einer halben Stunde Arbeit hatte sie es dann auch endlich geschafft und druckte mir mindestens ein halbes Dutzend Tickets und Fahrpläne aus. Das Ganze war allerdings auch nicht besonders billig. Es kostete für die gesamte Reise 292,00 €, wobei die Hinfahrt nur 2. Klasse möglich war und nur die Rückfahrt 1.Klasse.

Ein Vergleich mit dem Flugzeug hätte mich bei Eurowings für den Hin- und Rückflug nur 196,00 € gekostet (allerdings mit einem – für mich nicht nachvollziehbaren – Umweg über Stuttgart!).

So bin ich also am 3. Februar losgefahren und kam auch gut in Oldenburg an, wobei ich schon in Bremen nur knapp den Anschlusszug erreicht habe.

Die Schwierigkeiten begannen jedoch schon am nächsten Tag: Von Oldenburg nach Osnabrück hatte der Zug eine Verspätung von knapp einer ¾ Stunde und wenn der Zug von Hamburg nach Köln nicht ebenfalls 10 Minuten Verspätung gehabt hätte, wäre ich dort zum ersten Mal gestrandet. Doch glücklicherweise war der Rest der Fahrt dann ohne nennenswerte Verspätungen, so dass ich rechtzeitig in London ankam und dann auch meine weiteren Stationen nach St. Margret/Twickenham erreichte, sodass mich mein Sohn – wie geplant – vom Bahnhof abholen konnte.

In London verbrachte ich dann einige schöne Tage mit der Familie meines Sohnes, feierte den 16. Geburtstag meiner jüngsten Enkelin Emilia, DSC03510 DSC03509DSC03513 DSC03516DSC03502 DSC03524

genoss Raclette zuhause 1549627031122 DSC03574 DSC03536DSC03560

und Chinesisches Essen in Soho,DSC03572 DSC035731549485205164 1549569861629 1549485225297

besuchte des Victoria & Albert Museum1549628477806 DSC03545DSC03543 DSC03540

und die Tate Galery of Moden Art 1549630389833 1549628947579 1549630201969 https://de.wikipedia.org/wiki/Tate_Gallery_of_Modern_Art,

machte einen Ausflug nachBrightonDSC03585 DSC03580 DSC03597 DSC03598 DSC03599 DSC03593 und schlenderte erneut durch die Kew Gardens.DSC03623 DSC03629DSC03628

Die Rückreise dann am Montag, den 11. 2. war dann etwas unangenehmer. Ich kam zwar pünktlich mit der Bahn am London St. Pancras Bahnhof an, doch der „Eurocity“ fuhr erst mit über einer ¾ Stunde Verspätung los, so dass ich den Anschlusszug in Brüssel nicht mehr erreichen konnte. Hier musste ich dann noch 1 ½ Stunden warten, bis mich der nächste ICE nach Köln mitnehmen konnte.

Ich habe keine Ahnung, was mir dabei auf den Magen geschlagen ist, doch irgendwie hatte ich ein komisches Grummeln im Bauch und etwas übel war mir auch. Im Zug wurde es dann schlimmer und plötzlich musste ich blitzschnell auf die Toilette (die zum Glück nicht besetzt war!), denn ich musste mich übergeben, was in letzte Sekunde nicht im Gang, sondern im Waschbecken landete. Gleichzeitig bekam ich Durchfall, sodass es oben und unten herauskam. Kein großartiges Gefühl. Dabei habe ich seit ewigen Zeiten weder das eine noch das andere gehabt. Ich hatte auch am Abend bzw. zum Frühstück nichts gegessen, was als Ursache dafür hätte in Frage kommen können. Vielleicht hatte meine Tochter die Richtige Diagnose, die meinte: „vielleicht ist Dir ja die ganze Umsteigerei auf den Magen geschlagen.“

Doch damit nicht genug. Auch der ICE nach Köln hatte Verspätung, so dass ich den Anschlusszug nach Hamburg natürlich auch nicht mehr erreichte und über eine ¾ Stunde auf dem Kölner Hauptbahnhof warten durfte. Offensichtlich hatte sich auch mein Magen noch nicht wieder beruhigt, denn – wie peinlich – mitten auf der Plattform schoss es wieder oben heraus und ich konnte mich gerade noch über die Bahngleise beuge, um nicht den Bahnsteig zu verunreinigen.

Natürlich hatte auch der Zug nach Hamburg wieder Verspätung, doch glücklicherweise holte er die Verspätung fast wieder auf und der Anschlusszug nach Rendsburg wartete auf ihn, so dass ich ihn noch erreichen konnte. Er fuhr jedoch nach Kiel und ich musste in Neumünster aussteigen, damit ich von dort mit einem Bus, der nahezu ½ Stunde später abfahren würde und dann noch eine ¾ Stunde bis Rendsburg gebraucht hätte, wo ich dann um 1:28 Uhr angekommen wäre, um dann vom Bahnhof nach Haus zu kommen (wohin um diese nächtliche Zeit kein Bus mehr fährt!). Also beschloss ich, mir ein Taxi in Neumünster zu nehmen. Das erste wollte 70 € haben, was mir zu viel erschien. Das zweite begab sich mit 60 € zufrieden und nahm auch EC- und Kreditkarten an (ich hatte nur noch 40 € in bar bei mir), so dass ich dieses Taxi wählte, das mich dann auch um 1 Uhr nachts zuhause absetzte. Da dauerte es dann auch nicht mehr lange, bis ich in mein Bettchen fiel!

Ich habe ganz gut geschlafen, doch am nächsten Tag ging es mit zwar besser, aber ganz auf dem Damm war ich wohl doch noch nicht, sodass ich nur wenig gegessen habe.

So, nun bin ich wieder „auf dem Damm“ wie man so schön sagt. Doch meine Begeisterung für das Bahnfahren über lange Strecken mit vielen Umsteigereien hat doch einen merklichen Knacks bekommen. Umweltgerecht zu verreisen ist offenbar gar nicht so leicht, wie man sich das so wünschen würde.

Herzlichst

Ihr Single-Reisender Jens Diekmann

PS: Besonders ärgerlich wird es dann noch im Nachhinein, wenn die Deutsche Bahn dann noch versucht, durch eine „kundenfreundliche“ Hinhaltetaktik mit mehrmaligen unsinnigen Nachfragen die Zahlung einer gesetzliche vorgeschriebenen Vergütung fürs Zuspätkommen hinauszögert.